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Traumberuf Privatier: So gelingt das Leben ohne Arbeit New Update
15/02/2022 · Das Startkapital von 150.000 Pfund kratzen sie aus Ersparnissen zusammen, auch Freunde und Verwandte steigen ein. Dass die Hooks 16 Jahre später durch den Verkauf von Meantime zu Millionären …
Gründer:innen-Geschichten mit Anders Ale Update New
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Geschichte Berlins – Wikipedia Neueste
Schließlich gelang es, einer Reihe von Privataktionären 1837 die Berlin-Potsdamer Eisenbahngesellschaft zu gründen, die mit einem Startkapital von 700.000 Talern die Finanzierung stemmen sollte. Innerhalb von 14 Monaten wurde eine eingleisige Strecke vom Platz vor dem Potsdamer Tor über Zehlendorf nach Potsdam errichtet.
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Animation der Stadtentwicklung Berlins zwischen 1700-1900
Fall der Berliner Mauer, 1989
Die Geschichte der Stadt Berlin begann im Hochmittelalter mit der Gründung zweier Handelsstädte
Berlin wurde erstmals 1244 urkundlich erwähnt, das benachbarte Kölln jedoch bereits 1237
Beide Orte sind vermutlich einige Jahrzehnte älter
1309 schlossen Kölln und Berlin einen Städtebund, um die gegenseitige militärische und rechtliche Zusammenarbeit zu gewährleisten
1432 schlossen sich beide Orte zur Doppelstadt Cölln-Berlin zusammen, wobei die offizielle Vereinigung zur Stadt Berlin erst 1709 erfolgen sollte
1486 stieg Kölln-Berlin schließlich zur Residenz der Markgrafen und Markgrafen auf Kurfürsten von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern
Kurfürst Joachim II
führte 1539 die Reformation in Berlin ein
Die 1613 vollzogene Bekehrung Kurfürst Johann Sigismunds und seines Hofes zum calvinistischen Glauben führte zu lang anhaltenden konfessionellen Spannungen mit der lutherischen Bevölkerung Berlins
Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) beendete Berlins kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung als Residenzstadt
Epidemien und Truppenpassagen halbierten die Bevölkerung
Erst unter dem Großen Kurfürsten konnte sich die Stadt allmählich von den Folgen des Krieges erholen
Der Große Kurfürst ließ um Berlin und Cölln eine Festung errichten und ermöglichte die Einwanderung französischer Glaubensflüchtlinge
Zu Beginn des 18
Jahrhunderts förderte sein Nachfolger Friedrich Wilhelm I
in Folge der Krönung Friedrich I
den Bau von Kirchen, Stadtschlössern und Bürgerhäusern und legte Paradeplätze an
Im Laufe des 18
Jahrhunderts übertraf Berlin alle deutschen Städte mit Ausnahme der Reichsstadt Wien an Einwohnerzahl und Größe
Friedrich der Große lebte in Potsdam, trieb aber den weiteren Ausbau Berlins Unter den Linden mit dem Forum Fridericianum und dem Bau neuer repräsentativer Sofortbauten voran und gründete staatliche Manufakturen wie die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin
Unter seinem Nachfolger Friedrich Wilhelm II
erfuhr die Stadt ihre erste klassizistische Umgestaltung
Nach zweijähriger französischer Besatzung (1806-1808) entwickelte sich Berlin zu einer der bevölkerungsreichsten Metropolen der Welt (viertgrößte Stadt um 1920), zu einem Industrie- und Wissenschaftszentrum und zu einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Eisenbahnnetz
1871 wurde die Stadt Hauptstadt des Deutschen Reiches
Ab 1919 war Berlin Hauptstadt der demokratischen Weimarer Republik, auch nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war die Stadt schwer beschädigt und ab 1945 unter dem Viermächtestatus
Ost-Berlin fungierte ab 1949 als Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik, während West-Berlin eng mit der alten Bundesrepublik Deutschland verbunden war
Mit dem Fall der Berliner Mauer 1989 und der deutschen Wiedervereinigung 1990 wuchsen die beiden Stadthälften wieder zusammen und Berlin erlangte seine Rolle als gesamtdeutsche Hauptstadt zurück
Seit 1999 ist es Sitz der Bundesregierung, des Bundespräsidenten, des Deutschen Bundestages, des Bundesrates sowie zahlreicher Bundesministerien, Bundesbehörden und Botschaften
Der Name Berlin ist ursprünglich slawisch
Es geht zurück auf Altpolabisch Birlin, Berlin und bedeutet „Ort in einem Sumpfgebiet“
Es basiert auf dem altpolabischen birl-, berl- „Sumpf, Morast“, ergänzt durch das slawische Suffix -in, das den Ort angibt
Die urkundliche Überlieferung mit dem Artikel (“der Berliner”) spricht für einen ursprünglichen Flurnamen, der von den Siedlern übernommen wurde.[1][2]
Der Name Kölln ist vermutlich eine Namensübertragung von Köln am Rhein, das auf das lateinische colonia ‘Pflanzenstadt in einem eroberten Land, Kolonie’ zurückgeht
Allerdings kann eine Ableitung von einem altpolabischen Namen *kol’no, der aus kol ‘post’ gebildet worden wäre, nicht vollständig ausgeschlossen werden.[1] Der Name der Stadt lässt sich weder auf den angeblichen Stadtgründer Albrecht den Bären, der 1170 starb, noch auf das Wappentier, den Bären, zurückführen
Der „Berliner Bär“ macht aus dem Berliner Wappen ein sprechendes Wappen, das den Stadtnamen auf Deutsch darstellt (Berlin = „Bärlein“)
Das Wappentier leitet sich also vom Städtenamen ab, nicht umgekehrt.[3] Vorgeschichte (16000 v
Chr
bis 1200 n
Chr.) [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Ende der Weichseleiszeit [Bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Feuersteinfunde und bearbeitete Knochen weisen darauf hin, dass der Berliner Raum ab etwa 60.000 v
Chr
besiedelt war
nah dran
Weite Teile Nord- und Ostdeutschlands waren damals von den Vergletscherungen der letzten Eiszeit bedeckt, die von etwa 110.000 bis 8.000 v
Chr
andauerten
dauerte
Im Baruther Urstromtal, rund 75 Kilometer südlich von Berlin, erreichte der Eisschild vor rund 20.000 Jahren seine maximale südliche Ausdehnung
Seit rund 19.000 Jahren ist der Berliner Raum, dessen Niederungen Teil der Jungmoräne der Weichsel-Eiszeit sind, wieder eisfrei
Vor rund 18.000 Jahren bildete das abfließende Schmelzwasser im Rahmen der Frankfurter Jahreszeit das Berliner Urstromtal, das wie alle Urstromtäler unterirdisch aus dickem Schmelzwassersand besteht
Die Spree nutzte das Urstromtal für ihren Lauf, im unteren Spreetal bildete sich stellenweise eine Tundra
Nach Westen prägten feuchte Niederungen und Moorgebiete das Talbild
Parallel zum späteren Verlauf der Spree bildeten sich die Hochflächen von Barnim und Teltow
Als das Eis zurückging, siedelte sich sesshaftes Wild wie Rehe, Elche, Elche und Wildschweine an und verdrängte die Rentiere
Infolgedessen begannen Menschen, die von der Jagd lebten, dauerhafte Siedlungen zu errichten
An Spree, Dahme und Bäke siedelten sich im 9
Jahrtausend v
Chr
Jäger und Fischer, die Pfeilspitzen, Schaber und Feuersteinäxte zurückließen
Ab dem 7
Jahrtausend v
Eine Maske, die vermutlich als Jagdzauber diente, stammt aus der Zeit um 400 v
Neolithikum, Bronze- und Eisenzeit (4000 v
Chr
bis 500 n
Chr.) [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Im 4
Jahrtausend v
Chr
entwickelten sich Kulturen der Landwirtschaft und Tierhaltung mit handgefertigten Töpferwaren und Aufbewahrung
Drei Bestattungen im Raum Schmöckwitz aus dieser Zeit bilden die ältesten menschlichen Funde auf Berliner Boden
Ein Dorf der Trichterbecherkultur konnte zwischen 1932 und 1934 im Bereich der Britzer Hufeisensiedlung ausgegraben werden.[4] Die meisten neolithischen Funde stammen aus der Kugelamphorenkultur um 2000 v
Rund 200 bronzezeitliche Fundstellen zeugen von einer immer stärkeren Besiedlung an Havel und Spree
Damals sollen sich schätzungsweise 1000 Menschen auf etwa 50 Siedlungen verteilt haben, die größtenteils der Lausitzer Kultur und der nordischen Bronzezeit zugeschrieben werden
Ein 1955 in Lichterfelde entdecktes bronzezeitliches Dorf bestand aus sieben oder acht rechteckigen Häusern, die sich um einen Dorfplatz gruppierten
Die Posthäuser hatten schlammverkleidete Wände und Stroh- oder Strohdächer
Beim Bau des Klinikums in Berlin-Buch wurde ein weiteres Dorf mit fast 100 Gebäuden freigelegt.[4]
Mit Beginn der Eisenzeit um 600 v
die Lausitzer Kultur wurde von der Jastorf-Kultur abgelöst
Seit etwa 500 v
Chr
drangen folgende germanische Völker in den Berliner Raum vor und siedelten auf den waldreichen Höhen des Barnim und Teltow
Germanische Siedlungen wurden vor allem in Rudow, Lübars, Marzahn und Kaulsdorf ausgegraben
In der Zeit nach Christi Geburt tauchten die elbgermanischen Semnonen, ein Sweb-Stamm, auf
Ein Teil der semnonischen Bevölkerung wanderte 200 n
Chr
nach Südwesten aus
Ihnen folgten ostgermanische Burgunder.[5][6]
Im 4
und 5
Jahrhundert n
Chr
verließen große Teile der germanischen Stämme das Gebiet um Havel und Spree und wanderten Richtung Oberrhein nach Schwaben
Die Bevölkerungsdichte im Berliner Raum nahm dadurch ab, blieb aber von germanischen Restgruppen besiedelt
Slawen und die Gründung der Mark Brandenburg (500-1200) [Bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
[7] Berliner Umland um 1150
Ab dem 6
Jahrhundert kamen slawische Stämme in das Lausitzer Gebiet und Ende des 7
Jahrhunderts auch in das weitgehend entvölkerte Spree-Havel-Gebiet
Sie ließen sich in zuvor unbewohnten Gebieten nieder
In der späteren Berliner Innenstadt gibt es keine slawischen Spuren
Sie sind nur auf den Hochflächen von Teltow und Barnim sowie an Spree- und Nebenflüssen zu finden.[8] Im Berliner Raum siedelten die Stämme der Heveller (Havelslawen) und der Sprewaner, die dem Stammesverband der Lutici angehörten
Die Heveller besiedelten das Havelland bis zum Rhinluch und zum Tegeler See und hatten ihren Stammsitz in der Brennaburg auf der heutigen Dominsel in der Stadt Brandenburg
Zur Sicherung ihres Gebietes nach Osten bauten die Heveller um 750 etwas südlich der Spreemündung (Burgwallinsel) in die Havel einen weiteren slawischen Wall, um den sich dank der günstigen Verkehrslage eine Kaufmannssiedlung entwickelte
Weiter östlich und durch einen breiten Waldgürtel getrennt lag das Siedlungsgebiet der Spreewaner, dessen Mittelpunkt die Köpenicker Schlossinsel am Zusammenfluss von Spree und Dahme war
Auch hier existierte im 9
Jahrhundert ein slawischer Wall
Spandau und Köpenick waren durch einen wichtigen Handelsweg verbunden, der südlich der Spree verlief, aber um 1170 an das Nordufer verlegt wurde.[9] Die Sprewanen gründeten weitere Siedlungen in den Gebieten Mahlsdorf, Kaulsdorf, Pankow und Treptow
Der durch zahlreiche Münzfunde belegte Sprewaner Fürst Jaxa von Köpenick, der vermutlich auf Schloss Köpenick seinen Sitz hatte, wurde 1157 von dem Askanier Albrecht dem Bären (1134-1170) bei der Eroberung von Brennaburg entscheidend geschlagen und vertrieben
Albrecht, bereits 1134 von Lothar III
wurde mit der Nordmark belehnt, gründete dann die Mark Brandenburg und ernannte sich selbst zu deren erstem Markgrafen
Der im 12
Jahrhundert aufgegebene Spandauer Burgwall wurde von den Askaniern als frühe Stadt auf das Gebiet der heutigen Zitadelle Spandau weiter nach Norden verlegt und gegenüber der Spreemündung entstand ein neuer Stadtkern.[10] Die Gründung der ersten Dörfer auf dem Gebiet des heutigen Berlins fiel in die spätere staatliche Entwicklung der askanischen Markgrafen in Teltow, die sich durch eine geschickte Siedlungspolitik und eine geschickte Einbeziehung der international tätigen geistlichen Orden der Zisterzienser (Lehnin Kloster) und der Tempelritter (Komturhof Tempelhof)
.
Handelsstadt im Mittelalter (1200–1448) [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Entstehung der Doppelstadt Berlin-Kölln [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Ältestes Siegel von Berlin, 1253
Ältestes Siegel von Kölln, 1334
Ende des 12
Jahrhunderts errichteten hier durchreisende Fernkaufleute, vermutlich aus dem niederrheinisch-westfälischen Raum stammend, mit der Köllner Spreeinsel die erste Siedlung in der Spreeniederung
An dieser Stelle zwischen Teltow- und Barnimplateau verengte sich das sumpfige Urstromtal auf vier bis fünf Kilometer
Berlin wurde am rechten, nördlichen Ufer auf der Spreeinsel direkt gegenüber von Kölln errichtet.[11] Jüngste Ausgrabungen haben gezeigt, dass die ersten Siedlungsaktivitäten für Berlin/Kölln wahrscheinlich im letzten Viertel des 12
Jahrhunderts begannen
Archäologische Untersuchungen von 1997 bis 1999 stießen in der Breite Straße 28 (Alt-Kölln) auf einen Balken, der um 1200 wiederverwendet wurde und anhand von Jahrringanalysen auf „um/nach 1171“ datiert werden konnte.[12] 2007 wurde bei Ausgrabungen auf dem Petrikirchplatz in Kölln in einem Erdkeller ein Eichenbalken gefunden
Die Analyse dieses Balkens ergab, dass der Baum um 1212 gefällt worden war.[13] 1997 und 2008 wurden Siedlungsreste im Bereich des Schlossplatzes unter den Fundamenten des 1747 abgerissenen Dominikanerklosters gefunden
Die jüngste Datierung befindet sich auf einem Holzstück von 1198 (Waldrand); der gesamte Fund trägt Brandspuren
Dieser Siedlungsteil wurde offenbar nach 1198 durch einen Brand zerstört, da er spätestens in der zweiten Hälfte des 13
Jahrhunderts von der ersten Kölner Stadtmauer überbaut wurde.[14] Die seit der politischen Wende 1990 ermittelten Dendrodaten sind jedoch nur unterschiedlich wissenschaftlich nutzbar
Das älteste „zuverlässige“ Dendrodatum für Berlin/Kölln ist 1198 (Waldrand)
Noch ist unklar, wer älter ist: Berlin oder Kölln, und wer der jeweilige Stifter war: eine Genossenschaft der Fernkaufleute (die Berliner Nikolaikirche hat das Patronat der Fernkaufleute) oder der Markgraf (Kölln hat den brandenburgischen Adler in sich sein Wappen)
Auch die Frage, ob Kölln der Vorgänger eines Zweiges der Erzbischöfe von Magdeburg war (Rolf Barthels Magdeburg-Hypothese), ist unklar
Berlin und Kölln gingen als Gründungsstädte hervor
Im Gegensatz zu den strategisch wichtigeren slawischen Gründungen Spandau und Köpenick (erstmals 1197 bzw
1209/1210 urkundlich erwähnt) am westlichen und östlichen Ausgang des Spreetals waren Berlin und Kölln von Anfang an als geplant Handelsplätze um Zoll, Niederlage) aus Spandau und Köpenick.[11]
Die Urkunden mit den frühesten Erwähnungen von Kölln vom 28
Oktober 1237 und Berlin vom 26
Januar 1244 befinden sich im Domkapitelarchiv in Brandenburg an der Havel; die Urkunden stehen im Zusammenhang mit einem Steuerstreit zwischen Markgrafen und Bischöfen von Brandenburg, dessen Beilegung eine erhebliche finanzielle Grundlage bedeutete und wohl auch die Verleihung von Stadtrechten bewirkte (siehe brandenburgischer Zehntstreit)
Zu beachten ist, dass der Brandenburgische Frieden vom 28
Oktober 1237, der u
A
ein Symeon plebanus de Colonia (“Symeon, Pfarrer von Kölln”) bezeugt, ist nur in einer am 28
Februar 1238 in Merseburg ausgestellten Urkunde überliefert
H
Berlin war damals bereits Zentrum eines Archidiakonats
Berlin wurde erstmals 1251 als Stadt (civitas) erwähnt, Köln erst zehn Jahre später.[16]
Die Entwicklung und gezielte Privilegierung des Ausbaus der Doppelstadt durch die beiden Markgrafen seit den 1230er Jahren stand in engem Zusammenhang mit der in der Märkischen Fürstenchronik ausführlich beschriebenen Besiedlung der Hochfläche von Teltow und Barnim
Die askanischen Siedlungen im Nordwesten von Teltow wurden strategisch gegen die Wettinerherrschaft auf Teltow mit Mittenwalde und Köpenick und den sehr wahrscheinlich geplanten Wettiner Aufbau einer Herrschaft um Hönow (einschließlich Hellersdorf) durch die Templerdörfer um den Komturhof Tempelhof gesichert
Damals verlief die Grenze zwischen der Askaniermark und den Wettiner Besitzungen in Nord-Süd-Richtung mitten durch das heutige Berliner Stadtgebiet
Die Forderung nach einem Zwischenstreifen der Erzbischöfe von Magdeburg ist weitgehend umstritten.[17] Die Spannungen mit den Wettinern entschieden sich im Teltowkrieg zwischen 1239 und 1245 zugunsten der Askanier, die ihnen schließlich ganz Teltow und Barnim (außer Rüdersdorf) und damit das gesamte heutige Stadtgebiet einbrachten
Orte an Teltow und Barnim um 1250
Berlin-Kölln verdankt einen großen Teil seines Aufstiegs von einer kleinen Brückenstadt zu einem wichtigen Spreeübergang den Askaniern, die den alten Fernhandelsweg von Magdeburg nach Posen verlegten, der auch führte über Spandau und Köpenick, durch die Stadt
Wirtschaftlich expandieren konnte es insbesondere durch den mitregierenden Markgrafen Otto III
und Johann I
das Pfand- bzw
Stapelrecht gegen die Städte Spandau und Köpenick durchsetzen
Diese verpflichtete durchreisende Kaufleute, ihre Waren für einige Tage in der Stadt anzubieten
Hinzu kamen Zollbefreiungen, die den Zwischenhandel und den Export landwirtschaftlicher Produkte begünstigten
Die Handelsverbindungen erstreckten sich von Osteuropa nach Hamburg, Flandern und England sowie an die Ostseeküste und Süddeutschland (Via Imperii).[18] Die damalige Stadt umfasste eine Fläche von 70 Hektar und umfasste den Handelsplatz am Molkenmarkt und um die Nikolaikirche sowie das Areal des Neuen Marktes und der Marienkirche.[19] Die wichtigste Verbindung zwischen Berlin und Kölln war der Mühlendamm, der die Spree staute und mehrere Mühlen beherbergte
Obwohl sich Berlin und Kölln viele Einrichtungen teilten, wurden die beiden Städte von getrennten Verwaltungen geführt
In den Räten, die aus zwölf oder sechs Mitgliedern bestanden, saßen Großkaufleute und Fernhändler, die das Patriziat der Stadt bildeten
An der Spitze beider Verwaltungen stand der Bürgermeister, der als markgräflicher Vertreter in Berlin und Kölln fungierte.[20] Marsilius de Berlin wird als erster bekannter Schulze 1247 erwähnt, nachdem spätestens 1240 Stadtrechte verliehen wurden; neuere Forschungen (Fritze 2000) gehen von einem Zusammenhang mit dem Zehntvertrag von 1237 aus, ebenso der Ausbau der Nikolaikirche zur Propsteikirche und die Anlage des Marienviertels
Das Bürgertum bestand aus Kaufleuten, Handwerksmeistern und Bauern, die sich in Zünften organisierten
Das älteste Dokument des Zunftwesens ist die Bestätigung einer Bäckerzunft aus dem Jahr 1272
Ein erster Zunftbrief für die Schuhmacher ist aus dem Jahr 1284 überliefert,[19] die Tuchmacher erhielten 1289 verschiedene Rechte und die Metzgerzunft wurde 1311 gegründet
Diese vier angesehensten Berufe bildeten später die vier Berufe.
Religiöse Einrichtungen waren damals eine Propstei, mit der Marienkirche, der Nikolaikirche und der Petrikirche (Kölln) drei Pfarrkirchen, das Graue Kloster des Franziskanerordens und das Dominikanerkloster in Kölln sowie die dazugehörigen Klosterkirchen.[19] Rund um das Heilig-Geist-Spital entstand ein eigener Stadtteil, das Georgenhospital befand sich im Osten Berlins vor dem Oderberger Tor oder Georgentor
Das 1406 gegründete Gertraudenhospital lag südöstlich von Kölln
An der Klosterstraße befand sich das Hohe Haus, in dem die Kurfürsten zeitweilig residierten
1307 schlossen sich Berlin und Kölln zu einer Union zusammen, um eine gemeinsame Bündnis- und Verteidigungspolitik zu betreiben
Ein drittes Rathaus wurde auf der Langen Brücke für den gemeinsamen Rat gebaut.[21] Mark Brandenburg und Berlin-Kölln unter den Wittelsbachern [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Nach dem Aussterben der märkischen Askanier im Jahre 1320 übertrug der aus dem Hause Wittelsbach stammende römisch-deutsche König Ludwig IV., ein Onkel des letzten Askaniers Heinrich II., die Mark Brandenburg auf seinen ältesten Sohn Ludwig den Brandenburger , 1323
Die Wittelsbacher Herrschaft über Brandenburg war von Anfang an von starken Spannungen geprägt
1325 ermordeten und verbrannten die Bürger von Berlin und Köln den Probst Nikolaus von Bernau, einen Parteigänger von Papst Johannes XXII
aus Frankreich traten gegen den Kaiser auf, woraufhin der Papst ein Interdikt über Berlin verhängte
In der Folge kam es zu weiteren Spannungen mit der Wittelsbacher Herrschaft
1349 huldigten 36 brandenburgische Städte im Streit um die Mark dem „falschen Woldemar“ in der Zitadelle Spandau, bevor die Wittelsbacher wieder die Oberhand gewannen
Ende 1351 fiel Brandenburg per Vertrag an Ludwigs Halbbruder Ludwig den Römer
1356 errang er mit der Goldenen Bulle die Kurwürde für die Mark Brandenburg
Im 14
Jahrhundert (seit 1360)[22] waren Berlin und Kölln Mitglieder der Hanse
Aus Hass auf seine bayerischen Brüder, mit denen er wegen der Kur und der bayerischen Erbfolge nach dem Tod seines Neffen Meinhard in Schwierigkeiten geraten war, schloss Ludwig der Römer 1363 mit Kaiser Karl IV
eine erbliche Burschenschaft
Diese sollte stattfinden nach seinem und seinem jüngeren Bruder Ottos kinderlosem Tod sichert die Mark Brandenburg Karls Sohn Wenzel zu
Ludwig ließ daraufhin die Stände dem Kaiser huldigen
Als Ludwig dann kinderlos verstarb, wurde sein Bruder Otto sein Nachfolger
Wie seine erste Frau Kunigunde wurde Ludwig im Grauen Kloster in Berlin beigesetzt.[23] Berlin-Kölln unter den Luxemburgern und frühen Hohenzollern [Bearbeiten| Quelle bearbeiten ]
1373 fiel Berlin nach einigen Streitigkeiten zwischen Otto und Karl durch einen weiteren Vertrag mit der Mark Brandenburg an die Luxemburger
1378 kam es zu einem Großbrand in Kölln und 1380 auch in Berlin
Zerstört wurden unter anderem das Rathaus und fast alle Kirchen, sowie ein Großteil der Stadtrechte und Urkunden der Städte.[24] Der Hohenzollernburggraf Friedrich I
wurde 1415 Kurfürst der Mark Brandenburg und blieb es bis 1440
Mitglieder der Familie Hohenzollern regierten bis 1918 in Berlin, zunächst als Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg, dann als Könige in und von Preußen und schließlich als deutsche Kaiser
Die Berlinerinnen und Berliner haben diesen Wandel nicht immer begrüßt
1448 revoltierten sie im „Berliner Aufstand“ gegen das von Kurfürst Friedrich II
Eisenzahn neu errichtete Schloss.[25][26] Dieser Protest war jedoch nicht von Erfolg gekrönt und die Bevölkerung verlor viele ihrer politischen und wirtschaftlichen Freiheiten.
Gegen Ende des 14
Jahrhunderts, das in Europa und damit auch in Berlin von der Pest geprägt war, wurde die Bevölkerung in der Doppelstadt Cölln-Berlin stark dezimiert, so dass die Nahrungsversorgung für die verbliebenen Bewohner, deren Ernährung vorher ausfiel hauptsächlich auf pflanzlicher Basis, wurde der Bestand reduziert und durch ein erhöhtes Fleischangebot erhöht.[27] Kurfürstliche Residenz (1448–1701) [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Nach 1448 galt Berlin-Kölln zunehmend als Residenz der brandenburgischen Markgrafen und Kurfürsten
1451 bezog Friedrich II
seine neue Residenz in Köln
Als Berlin-Kölln Residenzstadt der Hohenzollern wurde, musste es seinen Status als Hansestadt aufgeben (1442).[28] Die wirtschaftlichen Aktivitäten verlagerten sich vom Handel auf die Produktion von Luxusgütern für den Hofadel
Die Einwohnerzahl stieg im 16
Jahrhundert auf über zehntausend
Auch am Kalkabbau in Rüdersdorf wollte sich die Stadt beteiligen, weshalb sie 1487 das benachbarte Woltersdorf kaufte.[29] Obwohl dort kein Kalkstein gefunden wurde, behielt Berlin das Dorf bis 1859.[30] 1510 wurden 100 Juden beschuldigt, Hostien gestohlen und geschändet zu haben
38 von ihnen wurden verbrannt, zwei nach ihrem Übertritt zum Christentum enthauptet und alle anderen Berliner Juden vertrieben
Nachdem nach 30 Jahren ihre Unschuld bewiesen werden konnte, durften sich Juden gegen Zahlung einer Gebühr wieder in Berlin niederlassen, wurden aber 1573 erneut ausgewiesen, diesmal für hundert Jahre
Als Verbindung zum Schloss wurde 1573 ein Reitweg angelegt, die später zur Straße Unter den Linden wurde
Infolgedessen begann sich die Entwicklung der Stadt nach Westen zu orientieren
Joachim II., Kurfürst von Brandenburg und Herzog von Preußen, führte 1539 die Reformation in Brandenburg ein und beschlagnahmte im Zuge der Säkularisation den Kirchenbesitz
Das so gewonnene Geld nutzte er für seine Großprojekte wie den Bau der Zitadelle Spandau und des Kurfürstendamms als Verbindungsstraße zwischen seinem Jagdschloss im Grunewald und seiner Residenz im Berliner Stadtschloss
1539 ging die erste Druckerei in Berlin in Betrieb
1567 entwickelte sich aus einem geplanten Drama der dreitägige „Knüppelkrieg“ zwischen Berlin und Spandau, in dem die Familie Spandau die Niederlage im Drama nicht hinnehmen wollte und die Berliner schließlich verprügelte
Die Uhrmachergilde wurde 1552 gegründet
Kurfürst Johann Sigismund konvertierte 1613 vom lutherischen zum reformierten Glauben
Stadtansicht von Berlin von Südwesten von Johann Bernhard Schultz, 1688
Berlin um 1688 (Zeichnung von 1835)
In der ersten Hälfte des 17
Jahrhunderts hatte der Dreißigjährige Krieg verheerende Folgen für Berlin: Ein Drittel der Häuser wurde beschädigt und die Einwohnerzahl halbiert
Friedrich Wilhelm, bekannt als der Große Kurfürst, übernahm 1640 die Regierung von seinem Vater
Er leitete eine Politik der Einwanderung und religiösen Toleranz ein
Die Verbindung von Oder und Spree durch den Friedrich-Wilhelm-Kanal ab 1668 brachte durch geringere Frachtkosten wirtschaftliche Vorteile für Berlin
(Siehe auch: Wirtschaftsgeschichte Brandenburg-Preußen)
Als Folge des Dreißigjährigen Krieges begann 1658 unter der Leitung von Johann Gregor Memhardt der Bau einer Festung um die Stadt, die um 1683 vollendet wurde
Die 1662 neu gegründete Stadt Friedrichswerder und der Vorort Neu- Kölln lag innerhalb dieser Befestigung
Der alte Reitweg zum Zoo wurde ab 1647 zu einer Allee ausgebaut und mit Linden bepflanzt
Nördlich davon wurde ab 1674 die zweite Stadterweiterung Dorotheenstadt angelegt
Die dritte Neustadt war die 1691 entstandene Friedrichstadt
Vor den Toren der Festung lagen im Norden die Spandauer Vorstadt, im Osten die Stralauer Vorstadt und dazwischen die Georgenvorstadt, im Süden die Köpenicker Vorstadt und die Leipziger Vorort im Südwesten
1671 fanden 50 aus Österreich vertriebene jüdische Familien ein Zuhause
Mit dem Edikt von Potsdam 1685 lud Friedrich Wilhelm die französischen Hugenotten nach Brandenburg ein
Über 15.000 Franzosen kamen, von denen sich 6.000 in Berlin niederließen
Um 1700 waren 20 Prozent der Berliner Einwohner Franzosen, und ihr kultureller Einfluss war groß
Viele Einwanderer kamen auch aus Böhmen, Polen und Salzburg
Friedrich Wilhelm baute auch ein Berufsheer auf
Das Berliner Kolloquium fand 1662-1663 statt, um die beiden evangelischen Konfessionen in Brandenburg einander näher zu bringen
Der erste Kirchenneubau für die Anhänger der reformierten Kirche war die 1695 erbaute Parochialkirche
Die Berliner Hugenottengemeinde ließ die französische Friedrichstadtkirche erbauen (Weihe 1705)
Königliche Residenz (1701–1806) [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Unter König Friedrich I
(1701–1713) [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Die anvisierte Erhebung zum preußischen König erreichte Kurfürst Friedrich III
1701 wurde Berlin Hauptstadt des preußischen Staates
Am 17
Januar 1709 erging das Edikt zur Gründung der Königlichen Residenzstadt Berlin durch Zusammenschluss der Städte Berlin, Kölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt.[31] Nach einigen notwendigen Verwaltungsänderungen erfolgte am 1
Januar 1710 die Vereinigung
Die Bewohner der Berliner und Köllner Vororte erhielten 1701 das Bürgerrecht und waren damit den Stadtbewohnern gleichgestellt
Umbenannt in Schloss Charlottenburg wurde 1705 die Nachbarsiedlung erhielt den Namen Charlottenburg und Stadtrechte
Mit Baubeginn des Zeughauses 1695 begann der repräsentative Ausbau der späteren Straße Unter den Linden
Andreas Schlüter hat das Berliner Schloss neu gestaltet
Nicht die alte Berliner Hauptstraße, die Königsstraße, sondern Unter den Linden wurde zur „via triumphalis“ Preußens, die Stadtentwicklung verlagerte den Fokus fortan auf die Neustädte im Westen
Um die Residenzstadt zum Zentrum der Künste und Wissenschaften zu machen, gründete Kurfürst Friedrich III
1696 die Akademie Mahler, Bildhauer und Baukunst und 1700 die Kurfürstlich Brandenburgische Gesellschaft der Wissenschaften, deren erster Präsident Gottfried Wilhelm Leibniz war
Beide Institutionen bezogen das Obergeschoss der Hofstallungen (Marstall zwischen Unter den Linden und Dorotheenstraße, heute Eigentum der Staatsbibliothek)
1711 wurde dort die Berliner Sternwarte eingeweiht
1685 wurde das Collegium medicum als oberste Gesundheitsbehörde errichtet
Außerhalb der Stadtmauer wurde 1710 ein „Lazareth“ für Pestkranke errichtet, das 1727 unter dem Namen Charité in ein öffentliches Krankenhaus umgewandelt wurde
Die Kurfürstliche Bibliothek war bereits 1661 angelegt worden
Die erste Berliner Zeitung erschien 1617 und hatte unter anderem Namen bis Mitte des 18
Jahrhunderts eine Monopolstellung
Ab 1751 hieß sie inoffiziell Vossische Zeitung
Das „Große Friedrich-Krankenhaus“ wurde 1702 in der Stralauer Vorstadt gegründet.
Unter Friedrich Wilhelm I
(1713–1740) [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Plan von Berlin von Abraham Guibert Dusableau, 1737 (südlich oben)
Friedrichs Sohn, Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, seit 1713 an der Macht, war ein sparsamer Mann, der das stehende Heer vergrößerte und Preußen zu einer großen Militärmacht machte
1709 hatte Berlin 55.000 Einwohner, von denen 5.000 in der Armee dienten; 1755 gab es bereits 100.000 Einwohner mit 26.000 Soldaten
Außerdem ließ Friedrich Wilhelm um die Stadt die Akzisenmauer errichten, eine Holzmauer mit 14 Toren, an der Verbrauchssteuern auf eingeführte Waren und Schutzzölle erhoben wurden
Die Mauer hatte auch Kontrollfunktionen und sollte Soldaten an der Flucht hindern
In und um Berlin wurden neue Exerzierplätze und Militärbauten errichtet
Strafen wie Spießrutenlaufen fanden oft auf der Breiten Straße statt
Nordwestlich von Berlin ließ Friedrich Wilhelm I
von 1717 bis 1719 die Königliche Pulverfabrik erbauen und siedelte französische Einwanderer an, Moabit wurde geboren
Der Unternehmer und hohe Beamte Johann Andreas Kraut war an der Gründung des Königlichen Lagerhauses, Berlins größter Manufaktur, beteiligt
Das Bank- und Handelshaus Splitgerber & Daum war ein bedeutendes Großunternehmen
Die erste Handelssitzung der 1685 gegründeten Börse fand 1739 im Neuen Lusthaus im Lustgarten statt
Eines der ersten Versicherungsunternehmen in Deutschland wurde 1718 mit der Feuerpartnerschaft gegründet
1735 bezog das seit 1468 bestehende Oberlandesgericht den Neubau des Kollegienhauses an der Lindenstraße, das erste große Verwaltungsgebäude während der Regierungszeit Friedrich Wilhelms I
Der Gendarmenmarkt wurde 1688 nach Plänen von Johann angelegt Arnold Nering
Die neuen Städte zeichneten sich durch ein geordnetes Straßenraster mit geraden Straßen aus, die weite Perspektiven boten
Die Bürger der königlichen Stadterweiterungen waren verpflichtet, Soldaten mit ihren Familien in ihren Häusern einzuquartieren
Ab etwa 1716 siedelten sich französische Einwanderer am südlichen Rand des Tiergartens an, der später zum Stadtteil Tiergarten wurde
Vor dem Vorgängerbau des heutigen Brandenburger Tors befand sich ab 1730 ein Exerzierplatz, der später zum Königsplatz, dem heutigen Platz der Republik (Berlin), wurde
Unter Friedrich dem Großen (1740–1786) [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
1740 kam Friedrich II., bekannt als Friedrich der Große, an die Macht
Friedrich II
wurde auch der Philosoph auf dem Thron genannt, da er unter anderem mit Voltaire korrespondierte
Unter ihm wurde die Stadt zum Zentrum der Aufklärung
Der berühmteste Berliner Philosoph der Zeit war Moses Mendelssohn
Zentren der Berliner Aufklärung waren der literarische Freundeskreis um den Verleger und Schriftsteller Friedrich Nicolai in seinem Haus in der Brüderstraße und der Montagsclub
Die Berliner Mittwochsgesellschaft gibt die Zeitschrift Berlinische Monthly heraus
Mehrere Freimaurervereine wurden gegründet und Vereine wie die Gesellschaft der Freunde oder die Gesellschaft der Freunde der Naturwissenschaften gegründet
Der Bau des Forum Fridericianum begann 1741 mit der Grundsteinlegung für das Opernhaus unter Knobelsdorff
Die Königliche Bibliothek entstand nach Plänen von Georg Christian Unger
1763 wurde die Königliche Porzellan-Manufaktur gegründet
Zuckerfabriken entstanden
1723 gründete Johann Georg Wegely auf der Speicherinsel, heute Teil der Fischerinsel, eine Wollfabrik
Der Bankier und Kaufmann Veitel Heine Ephraim ließ das als Ephraim-Palais bekannt gewordene Haus erbauen
(Siehe auch: Merkantilismus) Das Invalidenhaus wurde 1748 zur Versorgung von Kriegsopfern eröffnet
Während der Regierungszeit Friedrichs II
wurden neue Kasernen gebaut, in denen Militärangehörige und ihre Familien einquartiert wurden.
An der Spree entstanden wichtige Gebäude für den Warenhandel, wie der alte und neue Packhof oder der Aktienspeicher und das Mehlhaus
Mit den Kaffeekähnen wurden hauptsächlich Waren und Baumaterialien transportiert
Als 1750 das Spandauer Tor abgerissen wurde, ließ der Stadtkommandant Graf von Hacke einen Platz anlegen, der bald zum Hackeschen Markt wurde
1712 erhielt die Spandauer Vorstadt eine eigene Kirche an der Sophienstraße
Während des Siebenjährigen Krieges wurde die preußische Hauptstadt zweimal kurzzeitig von Feinden Preußens besetzt: 1757 von den Österreichern und 1760 von den Russen
Unter Friedrich Wilhelm II
(1786–1797) [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Die Machtübernahme von König Friedrich Wilhelm II
1786 bedeutete für Berlin eine Phase des kulturellen Umbruchs
Nachdem König Friedrich II
hauptsächlich von Potsdam aus regierte und residierte, wurden Hof und Regierung unter Friedrich Wilhelm II
nun wieder nach Berlin verlegt
Die Stadt wurde wieder zur unbestrittenen Hauptstadt Preußens und zog Künstler, Handwerker und Unternehmer an[32]
Modernisierung der Ringmauer und der Stadttore [Bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Plan von Berlin und Umgebung 1798 von J
F
Schneider
Trotz der neuen kulturellen und wirtschaftlichen Impulse des Hofes unterschied sich Berlin mit seiner Ringmauer noch immer deutlich von einer modernen Großstadt, in der der Siedlungskern nicht mehr vom Umland und den Vororten zu trennen ist.[33] 1793 umgab eine 17 km lange und vier Meter hohe Akzisenmauer das nur 13 Quadratkilometer große Berlin
Die ganze Stadt könnte man in vier Stunden entlang der Mauer laufen
Lediglich die von Handwerkern bewohnte Rosenthaler Vorstadt, einige bürgerliche Lustschlösser und Ausflugslokale befanden sich außerhalb der Stadtmauern.[34] Friedrich Wilhelm II
ließ die hölzernen Palisaden des Mauerrings durch feuerfestes Ziegelmauerwerk ersetzen
Der Bau wurde 1802 abgeschlossen, also innerhalb von 15 Jahren
Auch die seit 1735 nicht mehr reparierten Berliner Stadttore mussten erneuert werden
Erste Vorarbeiten hatten bereits unter Friedrich II
1786 begonnen, konnten aber größtenteils erst unter Friedrich Wilhelm II
abgeschlossen werden.[35] Die Stadttore waren nach wie vor notwendig, um einerseits den Reiseverkehr und die Warenverzollung zu kontrollieren und andererseits Soldaten Desertionen oder Fluchten zu erschweren.[34] Berlin konnte durch insgesamt 14 Stadttore betreten werden; das Brandenburger Tor im Westen, das Hamburger Tor im Nordwesten, das Oranienburger Tor im Norden, das Rosenthaler Tor im Norden, das Schönhauser Tor im Nordosten, das Frankfurter Tor im Osten, das Schlesische Tor in im Osten, das Königstor und das Halleschen Tor im Südosten, das Stralauer Tor im Süden, das Kottbusser Tor im Südwesten und das Potsdamer Tor im Südwesten.[36]
Im April 1788 beauftragte Friedrich Wilhelm II
den Bau des Brandenburger Tors, dem heutigen Wahrzeichen der Stadt
Der Vorgängerbau – ein bescheidenes, einspuriges Barocktor – entsprach nicht mehr dem königlichen Repräsentationsbedürfnis
Das lag auch an der wichtigen Lage
Das Brandenburger Tor lag in Sichtweite des Berliner Stadtschlosses und grenzte an den Tiergarten, ein wichtiges Ausflugsziel der königlichen Familie.[37] Das Brandenburger Tor wurde in erster Linie als Mahnmal für den siegreichen preußischen Einmarsch in Holland und das daraus resultierende Bündnis zwischen Preußen, Großbritannien und der Republik der Sieben Vereinigten Provinzen errichtet
Der König forderte, dass das Brandenburger Tor den Propyläen des Perikles oder dem Tor der Akropolis in Athen nachempfunden sein sollte
Er unterstrich damit seinen Anspruch, wie Athen im Attischen Seebund die Führungsmacht des neuen Bündnisses zu sein und auf dieser Grundlage ein „goldenes Zeitalter“ des Friedens begründet zu haben.[38] Kultur und Politik [Bearbeiten| Quelle bearbeiten ]
Ende des 18
Jahrhunderts war Berlin eines der Zentren der europäischen Aufklärung
Professoren, Lehrer, Künstler und Beamte entwickelten ein vom Hof zunehmend unabhängiges Denken
So wurden Salons, Lese- und Theatervereine zu Treffpunkten kultureller und politischer Debatten.[39] Das Interesse an Literatur, die gemeinsam gelesen und diskutiert wurde, brachte Angehörige aller Schichten in den Berliner Salons zusammen
Auch Frauen und Juden erlangten „Freiheit“, die sie außerhalb der Salons nicht hatten.[40] Besonders hervorzuheben sind die Salons der Schriftstellerinnen Henriette Herz und Rahel Varnhagen
Die 1789 ausbrechende Französische Revolution erregte im aufgeklärten Milieu Berlins große Aufmerksamkeit
Insbesondere die großen Berliner Zeitungen – die Vossische Zeitung und die Spenersche Zeitung – informierten ausführlich und zuverlässig über die Ereignisse in Paris, sogar über die Hinrichtung Ludwigs XVI
Trotz des Zensurerlasses von 1788 wurde die Französische Revolution in der Berliner Presse als „Sieg der Vernunft über aristokratischen Hochmut und königliche Mißwirtschaft“ gefeiert
Trotzdem befand sich Berlin nicht in einer revolutionären Vorstufe
Die Leserschaft der Stadt – hauptsächlich Angehörige des Bildungsbürgertums und der Bürokratie – war finanziell von Staat und Gericht abhängig
Mit dem Terror unter dem Jakobinerregime begann die positive Resonanz der Französischen Revolution in Berlin endgültig an Einfluss zu verlieren
Friedrich Wilhelm II
reagierte mit Ablehnung auf die Veröffentlichungen
Noch vor Ausbruch der Französischen Revolution schrieb er an einen Minister über die Praxis der „Pressefrechheit“ in Berlin.[41][42] Der Gendarmenmarkt mit dem Französischen Dom und dem Deutschen Nationaltheater (links)
Gemälde von Carl Traugott Fechhelm, 1788.
Unter Friedrich II
hatte sich Berlin zur größten Stadt im heutigen Deutschland entwickelt
Unter Friedrich Wilhelm II
wurde die Stadt zu einem der führenden Zentren der Klassik
Die preußische Hauptstadt konkurrierte nun auf Augenhöhe mit Wien und Weimar um Künstler, Architekten und Gelehrte.[43] Obwohl Friedrich II
französische Dichter und italienische Komponisten nach Berlin rief, ignorierte er deutsche Kulturgrößen wie Herder, Goethe und Mozart
In den letzten Regierungsjahren Friedrichs II
war die Theater- und Opernszene weder architektonisch noch inhaltlich dem Zeitgeschmack angepasst worden
Der Zuschauerraum des Königlichen Opernhauses Unter den Linden musste daher 1787 von Oberbaudirektor Carl Gotthard Langhans, dem Architekten des Brandenburger Tors, neu errichtet werden
Auch das Schlosstheater in Charlottenburg wurde unter Friedrich Wilhelm II
erbaut
Das ehemalige französische Komödienhaus am Gendarmenmarkt wurde in Deutsches Nationaltheater umbenannt, wo die Stücke erstmals in deutscher Sprache aufgeführt wurden.[44] Eine weitere Kulturrevolution war, dass im Gegensatz zu Friedrich II
moderne Stücke wie Schillers Don Carlos, Shakespeares Kaufmann von Venedig und Goethes Iphigenie auf Tauris im Nationaltheater aufgeführt werden durften[45]
Die Professionalisierung des Berliner Kunsthandwerks dieser Zeit geht auf die Reform der Königlichen Akademie der Bildenden Künste und Maschinenwissenschaften durch Friedrich Anton von Heynitz zurück
Als Kurator verwandelte er die Akademie in ein leistungsfähiges Ausbildungsinstitut für Maler, Architekten und Kunsthandwerker
Von der Akademie organisierte Kunstausstellungen schufen auch in Berlin erstmals ein künstlerisch interessiertes Publikum, dem der König auch Teile seiner Kunstsammlung zugänglich machte.[46] Mit Friedrich Wilhelm II
wurde der Baustil des Rokoko, an dem Friedrich der Große zeitlebens festgehalten hatte, vom Klassizismus abgelöst, der sich längst außerhalb Preußens etabliert hatte
Bedeutende Künstler wie der Grafiker und Illustrator Daniel Chodowiecki oder die Bildhauer Johann Gottfried Schadow und Christian Daniel Rauch oder die Architekten Carl Gotthard Langhans, Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorf, Carl von Gontard und David Gilly wirkten in Berlin.[32] Zahlreiche prächtige Hofpaläste wurden errichtet
Schloss Bellevue wurde 1786 fertiggestellt
Infrastruktur und soziale Situation [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Unter Friedrich Wilhelm II
steckte die Berliner Infrastruktur noch in den Kinderschuhen
Erst 1789 begann man mit der Pflasterung des Boulevards Unter den Linden
Hier konzentrierte sich der städtische Hauptverkehr, da die angrenzenden Gassen und Straßen durch Misthaufen, Sperrmüll und Schutt kaum passierbar waren
Private Klärgruben und Vieh innerhalb des Mauerrings verstärkten den Gestank
Sandige Straßenbeläge wurden von den Menschenmassen oft aufgewirbelt, so dass in zeitgenössischen Berichten oft von “Staubwolken” gesprochen wurde.[47] Die Schriftstellerin Marie-Henri Beyle beklagte, dass nur jemand „auf die Idee kam, mitten in all dem Sand eine Stadt zu gründen“
Friedrich von Coelln bemerkte sogar, dass Berlin „in der Sandwüste Arabiens“ liegen könnte.[48] Wegen der fehlenden Kanalisation schütteten die Berliner Abfälle und Fäkalien in die Rinne und entleerten ihre Nachttöpfe in die Rinne
Die kommunale Reinigung konnte mit der Menge an Fäkalien, Unrat und Unrat kaum Schritt halten
Nur sehr wenige Teile der Stadt wurden von Öllaternen beleuchtet
Die Ölmenge reichte aus Spargründen nur aus, um das Licht bis Mitternacht brennen zu lassen.[49]
Beim Ausbau und der Instandsetzung der Autobahnen wurden erhebliche Fortschritte erzielt
Diese bestanden früher nur aus einem „Paket unbehauener Steine“, über das loser Kies gelegt wurde
Am 18
April 1792 ordnete Friedrich Wilhelm II
den Bau einer befestigten Hauptstraße zwischen den Residenzstädten Berlin und Potsdam an, die später zur Berlin-Potsdamer Chaussee wurde
Die Wartung der Anlage erwies sich jedoch als schwierig, da die Nutzungsgebühren weit unter den Erwartungen der Regierung lagen[50]
In den 1790er Jahren kam es in ganz Europa zu einer Krise der Textilindustrie, die Berlin besonders hart traf, da der Textilsektor mit 25.000 Menschen die größte Beschäftigung der Stadt war
Die billigere Produktion durch Kinder und Frauen einerseits und die Verlagerung der Weberei aufs Land andererseits drückten die Löhne in der Stadt
Daraufhin organisierten die Weberzunft und Zunftmitglieder 1793 einen Streik, der zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit dem Militär führte.[51] Nur ein Bruchteil der rund 13.000 Arbeitslosen fand in den Waisenhäusern und Krankenhäusern eine Unterkunft.[52] Französische Eroberung Berlins [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
1806 bekam Berlin die Folgen der seit 1795 verfolgten preußischen Neutralitätspolitik zu spüren
Die königliche Regierung trat militärisch und politisch nahezu unvorbereitet in den Vierten Koalitionskrieg ein
Nach der vernichtenden Niederlage gegen den französischen Kaiser Napoleon I
in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt am 14
Oktober 1806 war eine erfolgreiche Verteidigung Berlins unmöglich
Die unbefestigte Zollmauer war zur Abwehr eines Angriffs ungeeignet
Auch waren in Berlin nicht genügend Truppen stationiert
Nachdem kurzzeitig Gerüchte über einen preußischen Sieg nach Berlin gelangten und gefeiert wurden, wurde in der Nacht vom 16
auf den 17
Oktober 1806 das volle Ausmaß der preußischen Niederlage bekannt.[53] Dem stellvertretenden Gouverneur von Berlin, Friedrich Wilhelm Graf von der Schulenburg-Kehnert, war bewusst, dass die französische Besetzung nur eine Frage der Zeit war
Aus diesem Grund versuchte er, die soziale Ordnung aufrechtzuerhalten, indem er dem Patriotismus der Berliner entgegenwirkte
Den Antrag auf Aufstellung einer freiwilligen Berliner Bürgerwehr, die im brandenburgischen Raum gegen die französische Armee kämpfen wollte, lehnte er ab.[54] In einer berühmten Proklamation vom 17
Oktober 1806 verkündete er auf Mauern: „Der König hat eine Schlacht verloren
Jetzt ist Ruhe die erste Bürgerpflicht
Dazu rufe ich die Einwohner Berlins auf
Der König und seine Brüder leben.“ [55]” – Berlins Ministerpräsident Friedrich Wilhelm von der Schulenburg-Kehnert
Trotz der verordneten Ruhe herrschte in Berlin ein verwirrendes Treiben
Viele Berliner versammelten sich auf den Straßen, um Neuigkeiten zu erfahren
Die Stimmung war recht gemischt
Einige Einwohner bekundeten ihre Loyalität gegenüber der königlichen Familie, andere spotteten über die Flucht von Fürsten, Regierung und Beamten, wieder andere drückten offen ihre Wut auf die Machthaber aus, sogar Sympathiebekundungen für Napoleon sollen gehört worden sein.[56] Die Verwirrung in der Stadt bedeutete dass im Zeughaus gelagerte Munition und Waffen nicht abtransportiert wurden Mit zeitlicher Verzögerung folgten wohlhabende bürgerliche Familien dem Beispiel der Behörden und zogen nach Ostpreußen, in der Hoffnung, dass ihre verlassenen Berliner Wohnungen weniger attraktiv für die Einquartierung sein würden Französische Soldaten.[55]
Zwischen dem 18
Oktober 1806 und dem 23
Dezember 1809 hatte Berlin seine Funktion als Sitz der preußischen Krone, der Staatsbehörden und des Gerichts praktisch verloren
In dieser Zeit nahmen Memel und Königsberg den Platz Berlins ein, das in Reichweite der französischen Armeen lag
Bälle, Ausstellungen, Festivals, Theater- und Opernaufführungen gingen in Berlin ohne staatliche Unterstützung zurück.[57] Nachdem die ersten beiden französischen Divisionen am 23
Oktober 1806 durch das Kottbusser und das Hallesche Tor vorgedrungen waren, präsentierte sich Napoleon am 27
Oktober 1806 bei seinem Einzug durch das Brandenburger Tor als siegreicher Feldherr:[58] Der zwischen dem Großen Stern und Brandenburger Tor Französische Kürassiere, die zu beiden Seiten des Tores Wache hielten, empfingen Napoleon mit “vive l’empereur”-Rufen (deutsch: “Es lebe der Kaiser”), denen sich zumindest einige Berliner anschlossen
Der französische Militärbefehlshaber befahl, alle Glocken in Berlin zu Ehren Napoleons zu läuten und die Frauen mit weißen Taschentüchern an den Fenstern zu schwenken
Vor dem Brandenburger Tor übergab der Berliner Magistrat Napoleon die Schlüssel der Stadt.[57][59]
Über die Stimmung der Berliner zu Beginn der französischen Besatzung gibt es nur widersprüchliche Zeugenaussagen
Memoiren diesbezüglich, die eine anti-französische Haltung einnahmen, wurden in der Regel mehr als 40 Jahre nach dem Einmarsch der französischen Truppen verfasst, d
H
zu einer Zeit, als eine positive Bewertung der napoleonischen Zeit mit dem Risiko verbunden war, der Kollaboration bezichtigt zu werden
Vor allem Reformbefürworter aus Adel und Bürgertum begrüßten zunächst die französische Herrschaft.[60] Der national gesinnte Berliner Schriftsteller Adolf Streckfuss beklagte diese Haltung: „War es ein Wunder (…), wenn ein bisher rechtloses Volk, das nur als steuerzahlende Masse galt, immer schon behandelt worden war unverschämter Übermut, kein Patriotismus?”[61]” – Berliner Schriftsteller Adolf Streckfuß
Die wirtschaftlichen Belastungen der Besatzung bewirkten einen allmählichen Stimmungsumschwung in der Stadt zu Lasten der Franzosen
Nationalistische Revanchismusvorstellungen dominierten jedoch noch immer beschränkt auf Teile des Berliner Bildungsbürgertums.[62] Französische Besetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Napoleon verfolgte in Berlin zwei Ziele: Erstens musste er die Finanzierung seiner Expansionspolitik durch Kontributionen, Einquartierungen, Heeresgüter und Kunstraub sichern Um die französische Industrie und den Handel anzukurbeln, war er darauf angewiesen, das unterlegene Preußen wirtschaftlich zu verdrängen, und zweitens musste ein möglicher Aufstand der Berliner verhindert werden, der sonst zu viele französische Truppen gebunden hätte ps, zumal der Krieg in Ostpreußen noch andauerte
Da jedoch staatliche Behörden, die Steuern und Zahlungen hätten erheben können, größtenteils aus Berlin geflohen waren, musste Napoleon für den Aufbau einer ihm loyalen neuen Verwaltung sorgen
Zu diesem Zweck ließ Napoleon am 27
Oktober 1806 den Berliner Magistrat und den Zivilgouverneur in sein Quartier, das Berliner Stadtschloss, rufen
Der Magistrat sollte 2.000 wohlhabende Bürger ernennen, die dann aus ihrer Mitte 60 Personen zur Führung der provisorischen Generalverwaltung wählten
Die Generalverwaltung wiederum musste ein siebenköpfiges „Comite administrative“ ernennen
Es sollte den Magistrat der Stadt ersetzen
Außerdem ordnete Napoleon am 3
November 1806 die Bildung einer 1.200 Mann starken Zivilgarde unter französischem Kommando an, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten.[63][64][65]
Zwischen 1806 und Dezember 1808 waren nie weniger als 12.000 Soldaten in Berlin stationiert, darunter Truppen der mit Napoleon verbündeten Rheinbundstaaten
Die Kaserne in Berlin aus der Zeit Friedrichs des Großen reichte zeitweise nicht aus, um die 30.000 Mann unterzubringen, weshalb die meisten von ihnen in Privatwohnungen einquartiert werden mussten
Um ihre Versorgung möglichst lange zu sichern, versuchte die französische Militärführung, Auswüchse durch harte Strafen zu verhindern
Dennoch kam es vereinzelt zu Plünderungen, Erpressungen und gewalttätigen Eskalationen zwischen Anwohnern und Soldaten
Im Umgang mit den Eigentümern der Wohnungen ermahnte der französische General Pierre Augustin Hullin seine Soldaten, „das übliche Essen zu teilen (…) und unter keinem Vorwand mehr zu verlangen“
Fleisch, Wein und Brot sollten aus Militärversorgungsgeschäften bezogen werden, um die Zivilbevölkerung zu entlasten
Bürger, die den Soldaten kein Quartier geben konnten, mussten Quartiere zahlen
In den zwei Jahren verschlang die Zweijahresration für die Soldaten 8,6 Millionen Taler
Infolgedessen gingen Handel und Produktion erheblich zurück.[66][67] Napoleons Handelskrieg gegen Großbritannien traf die für Berlin so wichtige „Luxus- und Textilindustrie“ schwer
Auch die Mißernte von 1807 trug nicht zu einer Verbesserung der wirtschaftlichen Lage bei.[68] Wie in seinen früheren Feldzügen unternahm Napoleon keine willkürliche Plünderung von Schlössern und Sammlungen
Er ließ Kunstwerke aus den besetzten Ländern systematisch nach Paris transportieren
Der Generaldirektor des Musée Napoleon, Dominique-Vivant Denon, half ihm dabei
Denon hat die wichtigsten Kunstwerke ausgewählt, indem er alle königlichen Sammlungen in Potsdam, Charlottenburg und Berlin besucht und deren Bestände gesichtet hat
Die akribische Aufzeichnung ermöglichte Napoleons Rückkehr nach Berlin nach Napoleons Niederlage
Denon wählte 116 Gemälde, 204 Statuen, Büsten und Reliefs, Tausende von Münzen, 25 Gegenstände aus Elfenbein und 23 Gegenstände aus Bernstein aus
Zwei Schiffe waren nötig, um die Fracht in Kartons in die französische Hauptstadt zu bringen
Bereits am 11
November 1806 teilte Denon dem Künstler Johann Gottfried Schadow in seinem Atelier mit, dass Napoleon persönlich die Demontage seines Werkes, der Quadriga des Brandenburger Tors, angeordnet habe
Es sollte auf einem zu diesem Zeitpunkt noch nicht festgelegten Pariser Triumphbogen wieder errichtet werden
Die Beschwerde von Schadow und anderen Künstlern, die sie in einem Brief an Napoleon äußerten, dass die Kupferarbeiten beim Transport beschädigt werden könnten, sollte den Kaiser nie erreichen
Vom 2
bis 8
Dezember 1806 wurde die Quadriga schließlich durch den Potsdamer Kupferschmied Emmanuel Ernst Jury demontiert und am 21
Dezember 1806 auf ein Schiff verladen
Bis 1814 erinnerte an die Quadriga nur noch eine Eisenstange, die sichtbar wurde städtisches Symbol der preußischen Niederlage von 1806
Napoleon wurde fortan von den Berlinern als „Pferdedieb“ verspottet.[69][70]
Erst nach der Ratifizierung eines Abkommens mit Frankreich zur Umsetzung des Friedens von Tilsit zogen sich die Franzosen im Dezember 1808 aus Berlin zurück.[71] Bildung der städtischen Selbstverwaltung (1807–1809) Quelle bearbeiten ]
Die Reaktion auf den scheinbaren Zusammenbruch des alten preußischen Staates waren die preußischen Reformen, die mit dem Oktoberedikt von 1807 begannen und einen Transformationsprozess von der feudalen zur bürgerlichen Gesellschaft einleiteten
Reformatoren wie Freiherr vom und zum Stein, der Philosoph Johann Gottlieb Fichte oder der Theologe Friedrich Schleiermacher setzten sich nun für die Interessen Berlins ein
Eines ihrer Anliegen war die Schaffung einer städtischen Selbstverwaltung
Staat und Stadtverwaltung sollen voneinander getrennt werden
Wie bereits in französischer Zeit angedeutet, waren dafür wichtige Voraussetzungen geschaffen worden: Napoleon erzwang 1806 die Bildung des „Comité administratif“, eines kommunalen Verwaltungsausschusses[72] infolge einer Wahl in der Peterskirche
Damit erhielten die Berliner Bürger erstmals während der preußischen Monarchie eine gesetzliche Teilhabe an den Angelegenheiten der Stadt
An der Wahl nahmen natürlich nur die wohlhabendsten Berliner teil
Diese Tat war wahrscheinlich eine Akklamation, d
H
eine Abstimmung durch Zuruf.[73] Die neue Stadtordnung wurde am 19
November 1808 unter Stein erlassen und am 26
Januar 1809 in Berlin eingeführt
Zu den Aufgaben der Stadt gehörten künftig die Angelegenheiten der Schulen, Kirchen, Armenpflege, des Brandschutzes, der Gefängnisse und der Beleuchtung
Die Kontrolle über die Gerichte und die Polizei blieb beim Staat[74]
Zunächst wurde der Berliner Magistrat beauftragt, die Wahl eines Stadtrates vorzubereiten
Wahlberechtigt waren nur Eigenheimbesitzer und Erwerbstätige mit einem Jahreseinkommen von mindestens 200 Talern, nur etwa sieben Prozent der Bevölkerung.[75] Berlin wurde entsprechend den 102 zu wählenden Stadtverordneten in 102 Wahlkreise eingeteilt
Alle 34 Bezirke sollten außerdem einen Abgeordneten wählen.[76] Die Wahlen fanden vom 18
bis 22
April 1809 in 22 Kirchen statt
Der Magistrat teilte den Wählern in den Zeitungen anhand der Straßennamen mit, welchem Wahlkreis und welcher “Wahlkirche” sie zugeordnet waren.[77] Die Berliner Stadtverordneten wurden nach dem Verfahren der sogenannten Ballo-Tage ermittelt
Wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger erhielten eine weiße und eine schwarze Kugel
Ein weißer Ball, der in eine Wahlurne geworfen wurde, zählte als Ja-Stimme, ein schwarzer Ball, der hineingeworfen wurde, als Nein-Stimme
Mit einer weiteren Wahlurne bekamen die Wähler ihren Ball zurück, sodass über den nächsten zur Wahl stehenden Kandidaten abgestimmt werden konnte
In jedem Wahlkreis konnte nur der Kandidat mit den meisten Ja-Stimmen zum Berliner Stadtverordneten gewählt werden.[78] Der Magistrat ließ die Namen der Gewählten in den Zeitungen bekannt geben.[79] Die Mehrzahl der Stadträte waren Freiberufler und Grundbesitzer
Nur sechs Agenten zahlten Miete.[80] In der Sitzung vom 1
Mai 1809 wählten die Stadträte den aus dem höheren Staatsdienst stammenden Adligen Carl Friedrich Leopold von Gerlach zum ersten Bürgermeister von Berlin
Gerlach erhielt 98 von 99 gültigen Stimmen und wurde am 8
Mai von König Friedrich Wilhelm III
im Amt bestätigt.[81] Am 16
und 17
Mai wurde ein neuer Magistrat gewählt, der den alten von 1806 auflöste
Natürlich waren die meisten Mitglieder des neuen Magistrats bereits Mitglieder des vorherigen.[82] Am 6
Juli 1809 wurde die Ablösung der alten Stadtbehörden (Magistrat und napoleonischer „Comite administrative“) symbolisch gefeiert: Im Berliner Rathaus wurden sie im Beisein des neuen Magistrats und des neuen Magistrats von ihren Ämtern „entbunden“
Stadträte
Anschließend begab sich die Versammlung in die Nikolaikirche, wo der neue Magistrat feierlich vereidigt wurde
Die förmliche Ernennung des Magistrats erfolgte anschließend noch einmal im Berliner Rathaus.[83]
Gründung der Reformuniversität und Geistliche Erneuerung [Bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Die Gründung der Berliner Universität war eine indirekte Spätfolge des von Napoleon diktierten Friedens von Tilsite 1807
Da Preußen seine Gebiete westlich der Elbe abtreten musste, fiel seine wichtigste Universität Halle an der Saale an das neu geschaffene Königreich Preußen Westfalen
Um diesen Verlust auszugleichen, wurde im Oktober 1810 in Berlin eine Universität eröffnet
Die Einrichtung zog in das ehemalige Schloss des Prinzen Heinrich
Seine bisherige Funktion hatte das Gebäude seit 1802 und dem Tod von Prinz Heinrich, einem jüngeren Bruder Friedrichs des Großen, verloren
Der spätere Erfolg der Berliner Universität war vor allem Wilhelm von Humboldts neuem „Universitätskonzept“ zu verdanken
Als Leiter der Abteilung für Kultur und Volksbildung strebte Humboldt eine Einheit von Forschung und Lehre an
Zudem bestand bis zu den Karlsbader Beschlüssen von 1819 eine relativ große Lern- und Lehrfreiheit
Dies zog im ersten Drittel des 19
Jahrhunderts bedeutende Wissenschaftler an
Unter ihnen waren der Philosoph Johann Gottlieb Fichte, der Theologe Friedrich Schleiermacher, Friedrich Carl von Savigny und wenig später Georg Friedrich Hegel
Fichte wurde erster Rektor
Aus Platzgründen mussten die Treffen in den ersten Jahren oft in den Wohnungen der Gelehrten stattfinden.[84] Die zahlreichen bestehenden Schulen und kleinen wissenschaftlichen Einrichtungen (wie Kunstakademie, Bauakademie, Ausbildungsanstalt für Bergbau und Hüttenwesen, Militär- oder Ärzteschule) mussten reformiert werden, um ihre Leistungsfähigkeit zu erhöhen
Unter Wilhelm von Humboldt wurde das Bildungswesen neu geordnet
Zwischen 1810 und 1811 erschien die erste Berliner Tageszeitung, das von Heinrich von Kleist herausgegebene Berliner Abendblatt
Das Volpische Kaffeehaus (seit 1721 in Berlin[85]) an der Stechbahn, später Café Josty, wurde ebenso wie die Weinstube Lutter & Wegner am Gendarmenmarkt zu einem beliebten öffentlichen Treffpunkt des Bürgertums
Weitere Reformen und Zeit der “Befreiungskriege” [Bearbeiten| Quelle bearbeiten ]
Der preußische Kanzler Karl August von Hardenberg setzte die Reformpolitik des Freiherrn vom Stein fort
Wirtschaftlich, zumindest de jure, vollzog sich unter ihm der Wandel vom staatlich gelenkten Merkantilismus zu einem freihandelswirtschaftlichen Marktsystem
Zusammen mit einem Edikt zur Einführung der Gewerbesteuer führte Hardenberg 1810 die Gewerbefreiheit in Preußen ein
Fortan bestand keine Zunftpflicht mehr, d.h
h
die städtischen Zünfte kontrollierten nicht mehr die Ausbildungs- und Produktionsbedingungen in den jeweiligen Gewerken
Berliner Handwerker konnten fortan ihre Berufe selbst wählen und Lehrlinge ausbilden
Dies war eine wichtige Voraussetzung für die spätere Industrialisierung Berlins
Nur für 34 Berufsgruppen wie Schornsteinfeger und Chirurgen waren aus Sicherheitsgründen Qualifikationen für die Ausübung erforderlich
In der Praxis behielten die Zünfte jedoch oft über Jahrzehnte eine wichtige Stellung im Wirtschaftsleben der Stadt
Vor allem Magistrat und Stadtrat standen der Gewerbefreiheit feindlich gegenüber
Noch 1826 gehörten alle Bürstenmacher- und Gerbermeister einer Zunft an.[86] Schließlich boten die Zünfte „nicht mehr anwendbare Sozialversicherungsmechanismen“ (Armin Owzar)
Viele Gewerbe verarmten durch die immer stärker werdende Konkurrenz durch Landzuwanderung und überlegene industrielle Massenproduktion.[87]
1812 erklärte ein Edikt die Gleichstellung der Juden
Als Vollbürger mussten sie zu ihrem „Schutz“ keine Sondersteuern mehr zahlen
Juden sollten auch nicht mehr von kommerziellen Aktivitäten ausgeschlossen werden
Sie erhielten auch das Recht, städtische und akademische Ämter zu bekleiden
Am weit verbreiteten Antisemitismus änderte dies jedoch wenig
Noch 1810 hatte der völkische Schriftsteller Ernst Moritz Arndt in Berlin gefordert, Juden „ohne Vorwand und ohne Ausnahme“ einreisen zu lassen
Zwischen 1815 und 1848 wurde das Edikt von 1812 sogar noch einmal eingeschränkt
Im Vormärz war jüdischen Mitbürgern der Weg in den öffentlichen Dienst versperrt.[88] Weitere Reformen beinhalteten die Erneuerung der Armee
Ende 1809 kehrte der König mit seinem gesamten Hofstaat nach Berlin zurück
Als Napoleons Truppen im Zuge ihres Russlandfeldzugs 1812 nach Berlin zurückkehrten, herrschte vorübergehend Stillstand
Diese erneute Besetzung endete nach der vernichtenden Niederlage Napoleons im Jahr 1813
Viele Berliner hatten sich inzwischen freiwillig zur russischen Armee gemeldet
Als Napoleon besiegt wurde, sorgte General Blücher auch für die sofortige Rückgabe der Quadriga nach Berlin (siehe auch → hier)
Am Brandenburger Tor erhielt es seinen Platz wieder, wobei der Stab der Siegesgöttin nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel mit einem Eisernen Kreuz und einem preußischen Adler ergänzt wurde
Viele Berliner verbanden den Sieg über Frankreich mit der Hoffnung, dass ein neuer Weg in eine demokratische Zukunft beschritten werden könne.[75] Friedrich Ludwig Jahn begann 1811 mit Turnveranstaltungen in der Hasenheide
Die Niederlage der Franzosen 1814 bedeutete auch das Ende weiterer Reformen
An der Potsdamer Straße wurde ab 1809 der Botanische Garten angelegt, der Ende des 19
Jahrhunderts nach Dahlem verlegt wurde
Bevölkerungswachstum und Beginn der industriellen Revolution [Bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Mit dem Ende der Napoleonischen Kriege begann für Preußen und seine Hauptstadt eine jahrzehntelange Friedenszeit
Die gesellschaftliche und politische Entwicklung innerhalb Berlins wurde ohne militärische Einmischung von außen beschleunigt
Ein wesentlicher Faktor war dabei das schnelle Bevölkerungswachstum.[89] Während 1816 nur etwa 200.000 Menschen in der Stadt lebten, waren es 1840 bereits 330.000 und 1846 sogar 408.000 Einwohner.[90] Bis 1850 war Berlin nach London, Paris und Wien zur viertgrößten Stadt Europas herangewachsen
Die Verdopplung der Berliner Bevölkerung im Vormärz lässt sich einerseits durch eine jährliche Geburtenrate von 30 Prozent (also 300 Lebendgeburten pro 1000 Einwohner) und andererseits durch eine hohe Zuwanderung erklären
Mit der Bauernbefreiung 1807 (siehe Oktoberedikt) konnte erstmals die Landbevölkerung nach Berlin einwandern
Als Großstadt mit karitativen Einrichtungen, vielfältigen Arbeits- und Freizeitmöglichkeiten übte Berlin eine große Anziehungskraft auf sein Umland aus.[91] Nur jeder zweite Einwohner der Stadt ist auch in Berlin geboren
Der Bevölkerungszuwachs war nur vergleichbar mit dem der großen englischen Industriestädte und sogar höher als in Wien oder Paris
Die meisten Neu-Berliner stammten aus den landwirtschaftlich geprägten preußischen Provinzen Brandenburg und Schlesien
Die meisten Einwanderer waren an den wirtschaftlichen Wettbewerb der Stadt nicht gewöhnt und verarmten
Sie arbeiteten als Tagelöhner, Kutscher oder Hausdiener.[92][93]
Das seit Ende der 1830er Jahre gewachsene preußische Eisenbahnnetz legte den Grundstein für den Beginn der industriellen Revolution, neben dem Bevölkerungswachstum die zweite wichtige Entwicklung im Vormärz Berlin
1840 gab es in Preußen nur 185 Kilometer Eisenbahnstrecke, 1843 waren es bereits 815 und 1847 1424 Kilometer
Dank dieses sich entwickelnden Verkehrsnetzes entwickelte sich der Berliner Norden zu einem wichtigen Maschinenbaustandort.[94] Die Industriestadt Berlin war das erste, was ein Reisender sah, wenn er sich der Stadt näherte
Ein Bericht in der Spenerschen Zeitung aus dem Jahr 1840 gibt einen guten Eindruck von der Lage: „Als wir uns einer Anhöhe bei Berlin nähern, ist der Anblick der obeliskenartigen Schornsteine mit ihren hohen Rauchsäulen ein eigentümlicher Anblick
Diese merkwürdigen Kolosse sind a Produkt der letzten Zeit, und da sie nun die Hauptstadt im Norden, Süden, Osten, Westen umgeben, scheinen sie der Sitz der Zyklopen zu sein, die den Zugang zur Stadt verteidigen wollen.“[53] Trotzdem einer Von einer echten gewerblichen Belegschaft in Berlin kann zu dieser Zeit nicht die Rede sein, denn nach Angaben aus zeitgenössischen Beschäftigungsstatistiken war die Zahl der Gesellen in Berlin 1848 noch doppelt so hoch wie die der Industriearbeiter, wie der Historiker Rüdiger Hachtmann betont, muss es sein zu berücksichtigen, dass es sich bei den in den Dokumenten mit dem Begriff Industriearbeiter bezeichneten Personen oft tatsächlich um ärmliche Handwerksmeister handelte.[95] Die Berliner Gesellschaft bestand aus drei großen gesellschaftlichen Gruppen: dem Bürgertum (einschließlich Faktor y Eigentümer, Großhändler, höhere Beamte, Lehrer, Journalisten usw.) machten knapp 5 % aus, die Mittelschicht (einschließlich Meister, Privatbeamte, Fuhrleute usw.) fast 11 % und die Unterschicht (einschließlich kleiner Handwerksmeister)
, Gesellen, Fabrikarbeiter und Servicepersonal) fast 85 % der erwerbstätigen Einwohner Berlins.[96] Entwicklung des Berliner Eisenbahnsystems [Bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Gegen den Bau eines Berliner Eisenbahnnetzes gab es Anfang der 1830er Jahre vor allem in der preußischen Regierung und Bürokratie noch Widerstand
Das lag daran, dass der Fokus der preußischen Regierung noch immer vor allem auf dem Ausbau der Fernstraßen lag
Der neuen Technik begegnete man hingegen mit Misstrauen, zumal bei der Verlegung der Gleise staatliche Ländereien in Mitleidenschaft gezogen wurden
Noch 1834 lehnte das preußische Innenministerium den Bau einer Eisenbahnstrecke zwischen Berlin und Leipzig ab.[97] Eine Wende kam erst durch die Bemühungen des Berliner Juristen J
C
Robert, den König Friedrich Wilhelm III
legte einen Plan vor, der die Bahnstrecke von Berlin nach Potsdam verkürzte
Der König veranlasste daraufhin eine Untersuchung des Plans durch das Staatsministerium, die den wirtschaftlichen Nutzen des Unternehmens bescheinigte
In einem Kabinettsbeschluss vom 16
Januar 1836 bestätigte der preußische König die Genehmigung zum Bahnbau.[98] Schließlich gelang es 1837 mehreren Privataktionären, die Berlin-Potsdamer Eisenbahn-Gesellschaft zu gründen, die mit einem Startkapital von 700.000 Talern die Finanzierung sicherstellen sollte
Innerhalb von 14 Monaten entstand eine eingleisige Strecke vom Platz vor dem Potsdamer Tor über Zehlendorf nach Potsdam
Mit Ausnahme der in Berlin gefertigten Schienenbolzen und Wagenkästen stammten alle technischen Komponenten für das Projekt wie Lokomotiven und Schienen aus England
Am 22
September 1838 wurde die Strecke als erste preußische Eisenbahnstrecke in Betrieb genommen.[99]
Noch in den 1840er Jahren war die Eisenbahn zu einem wichtigen Verkehrsmittel in Berlin geworden: 1847 und 1848 erreichten oder verließen 1,5 Millionen Reisende die Stadt über das Schienennetz
Die 1841 fertiggestellte Strecke nach Anhalt verband fortan Berlin mit dem Königreich Sachsen
Die Strecke nach Potsdam wurde bis 1844 bis Magdeburg verlängert
Bis 1846 erhielt Berlin eine Verbindung nach Breslau über Frankfurt an der Oder
Noch im selben Jahr folgte der Anschluss an Hamburg.[100] Bereits 1844 verbanden die Eisenbahnlinien Berlin mit allen vier Himmelsrichtungen.[101] Dies führte zu einer Beschleunigung der Kommunikation, des Handels, der Industrie und der persönlichen Mobilität.[100] Die Bahnhöfe am Rande der Stadt waren durch Pferdebusse untereinander und mit der Stadt verbunden
Um 1840 waren etwa 1000 Droschken und andere Fahrzeuge im Einsatz
Sie wurden in der Regel noch von privaten Unternehmen betrieben, die jedoch auf Dauer nicht genügend Kapital aufbringen konnten und in den nächsten Jahrzehnten verschwinden sollten.[101] Die erste von Borsig gebaute Lokomotive fuhr 1841 vom neuen Anhalter Bahnhof ab
Der Stettiner Bahnhof nahm 1842 seinen Betrieb auf
Der Frankfurter Bahnhof wurde im selben Jahr eröffnet und war der einzige innerhalb der Zollmauer
Der fünfte Kopfbahnhof wurde 1846 als Hamburger Bahnhof eingeweiht
Die Straßen, die vom Stadtzentrum zu den Bahnhöfen führten, wurden zu Hauptverkehrsadern
In den folgenden Jahrzehnten wandelte sich die Leipziger Straße von einer Wohnstraße zu einer Einkaufsstraße, in der sich die großen Kaufhäuser befanden.[102] Nebenwirkungen der industriellen Revolution [Bearbeiten| Quelle bearbeiten ]
Karte von Berlin, Charlottenburg und Spandau, 1842
Die mit dem Bevölkerungswachstum und der industriellen Revolution einhergehenden sozialen Probleme und Wohnungsnot führten zu einem enormen Bauboom
Zunächst wurden die Freiflächen innerhalb des Mauerrings bebaut
Aus Platzgründen siedelten sich jedoch die meisten Industriebetriebe am Rande der Stadt an, denen die Arbeitersiedlungen folgten
Vor allem im Bereich der Oranienburger und Rosenthaler Vororte wuchs Berlin weit über seine Mauern hinaus.[103] In den Vororten Berlins entstanden die ersten sogenannten Mietskasernen
In diesen Wohnungen kam es vor, dass sich mehrere Familien ein Zimmer teilen mussten, das nur symbolisch durch Kreidelinien oder eine Schnur getrennt war
Aus einem zeitgenössischen Polizeibericht geht hervor, dass allein vor dem Hamburger Tor in nur 400 Zimmern 2.500 Menschen untergebracht waren.[104] Übliche Praxis war auch die Aufnahme sogenannter „Sleeper Boys“, die gegen Entgelt für einige Stunden in die Wohnung aufgenommen wurden
Diese Art der Untervermietung würde die eigenen Mietkosten reduzieren.[105] Unter der Leitung von Peter Beuth wurde eine umfassende Gewerbeförderung durchgeführt und 1821 das Gewerbeinstitut zur Verbesserung der Gewerbeausbildung gegründet
1804 nahm die Königlich Preußische Eisengießerei vor dem Oranienburger Tor ihre Arbeit auf
Weitere Unternehmen folgten, wie 1837 die Maschinenbauanstalt von August Borsig
Das Industriegebiet in der Oranienburger Vorstadt erhielt bald den Namen Feuerland
Neue Maschinenbaufabriken, wie die Werke von Louis Schwartzkopff, Julius Pintsch oder Heinrich Ferdinand Eckert, wurden gebaut und das Unternehmen von Carl Justus Heckmann wurde führend im Apparatebau
Der preußische Staat brauchte schnellere Kommunikationsmittel für die Verwaltung und Kontrolle der von der Hauptstadt weit entfernten Rheinprovinzen
Ausgehend von der Berliner Sternwarte in der Dorotheenstraße wurde bis Ende 1832 eine optische Telegrafenlinie über Potsdam nach Magdeburg fertiggestellt, die später bis Koblenz verlängert wurde.
Ab 1825 wurde die zentrale Gasversorgung insbesondere für die Straßenbeleuchtung eingerichtet
Das erste private Gaswerk der englischen Imperial Continental Gas Association vor dem Halleschen Tor ging 1826 in Betrieb
Zwei städtische Gaswerke, die spätere GASAG, wurden Mitte der 1840er Jahre am Stralauer Platz und in der Gitschiner Straße (Böcklerpark) errichtet
1800 bezog die Münze Berlin ihren Neubau am Werderschen Markt
Nicht weit entfernt in der Jägerstraße befand sich die 1765 gegründete Königliche Hauptbank (ab 1847 die Preußische Bank, aus der 1876 die Reichsbank hervorging)
Seit 1815 hatte das Bankhaus Mendelssohn seinen Sitz in der Jägerstraße
In der Nachbarschaft befand sich das Gebäude der State Maritime Trading Company, die den Eisenbahnbau finanzierte
Die Cholera-Epidemie erreichte 1831 Berlin, während der etwa 2000 Einwohner erkrankten
Kinderarbeit in der Industrie mit hohen täglichen Stunden war üblich
Die durchschnittliche Lebenserwartung in Berlin lag Mitte des Jahrhunderts bei 54 Jahren für höhere Berufe und bei 42 Jahren für Industriearbeiter.[106] Bereits in den 1820er Jahren wurde Friedrich-Wilhelm-Stadt als eigener Stadtteil gebildet
Bis 1841 wurde die Stadtgrenze über die Zollmauer hinaus erweitert, die Oranienburger und Rosenthaler Vorstadt kamen hinzu, ebenso die Äußere Luisenstadt, das Äußere Stralauer Viertel und das Äußere Königsviertel sowie die Friedrichsvorstadt
Ab 1840 übernahm Peter Joseph Lenné die Stadtplanung
Ausgehend von Schinkels Ideen legte er 1840 die „Projektierten Zier- und Grenzzüge aus Berlin mit der näheren Umgebung“ vor, in denen der Ausbau des Landwehrkanals (eingeweiht 1850) vorgeschlagen wurde
Kultur und Wissenschaft [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Als Leiter der Oberbaudeputation gestaltete Karl Friedrich Schinkel das architektonische Zentrum Berlins neu
Er ließ die Neue Wache, das Schauspielhaus, das Alte Museum, die Friedrichswerdersche Kirche und die Bauakademie in chronologischer Reihenfolge errichten.[107] Die architektonische Orientierung an der griechischen Antike brachte Berlin den Spitznamen Spree-Athen ein – allerdings wurde der Begriff für Berlin lange vor Schinkel geprägt
Der Dichter Erdmann Wircker verwendete den Begriff 1706, um König Friedrich I
von Preußen zu loben
Im 19
Jahrhundert erregte das Berliner Stadtbild mitunter Kritik von Zeitgenossen
Kritisiert wurde eine weitgehend fehlende mittelalterliche Struktur
Berlin wirkt zu “nüchtern und geschichtslos”.[108] Das erste Staatsgebäude Berlins nach den Befreiungskriegen war die von Schinkel zwischen 1816 und 1818 erbaute Neue Wache am Boulevard Unter den Linden
In der Nähe des Stadtschlosses gelegen, diente es als Hauptquartier der königlichen Garde.[109] Am 29
Juli 1817, während die Bauarbeiten an der Neuen Wache noch im Gange waren, brannte das Theater am Gendarmenmarkt nieder
König Friedrich Wilhelm III
beauftragte Schinkel 1818 mit dem Wiederaufbau der Anlage
Drei Jahre später wurde das Theater mit der Aufführung von Goethes Iphigenie auf Tauris feierlich wiedereröffnet.[110] Obwohl bereits im 18 Zeitverständnis vertrat die Einheit von Kunst (Altes Museum), Religion (Berliner Dom), Militär (Rüstkammer) und Staat (Stadtschloss).[111] Am Werderschen Markt wich ein zur Kirche umgebautes ehemaliges Reithaus der 1824 bis 1830 erbauten Friedrichswerderschen Kirche
Die neugotische Sakralanlage war der erste Backsteinbau im Zentrum Berlins seit dem Mittelalter
112]
König Friedrich Wilhelm IV
verlegte das Jagdrevier des Hohenzollernhofes, das sich seit dem 16
Jahrhundert im großen Zoo befand, in den Wildpark bei Potsdam
Das frei gewordene Areal mit der dortigen Fasanerie und den 850 Tieren der königlichen Menagerie auf der Pfaueninsel schenkte er den Berlinern
Auf dieser Grundlage wurde 1844 Deutschlands ältester Tierpark, der Zoologische Garten, angelegt.[113] Im Vormärz wirkten viele bedeutende Wissenschaftler in der Stadt, wie der Naturforscher Alexander von Humboldt, der Historiker Leopold von Ranke, der Geodät Johann Jacob Baeyer, der Biologe Johannes Peter Müller, der Geograph Carl Ritter, der Mathematiker Karl Weierstraß, der Astronom Wilhelm Foerster oder der Arzt Albrecht von Graefe
Ab 1840 gründete Heinrich Gustav Magnus in Berlin eines der ersten physikalischen Institute Deutschlands
Der in Berlin lebende Komponist Carl Friedrich Zelter schrieb 1817 an seinen Freund Wolfgang Maximilian von Goethe: „Die ganze Welt zu Ehren! Aber Berlin ist ein heiterer, freier, leichter und geselliger Ort, wo man leben kann, wie man will.“[114] Heinrich Heine sagte 1826 in seinen Reisebildern: „Berlin ist gar keine Stadt, sondern Berlin bietet nur den Ort, wo Massen von Menschen, darunter viele spirituelle Menschen, denen der Ort ziemlich gleichgültig ist“[115]
Beziehung zwischen Hofgesellschaft und Stadt [Bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Storming the Potato Stalls zeigt eine wütende Menge, die Verkäufer während der Kartoffelrevolution angreift
Die Lithographie zeigt eine wütende Menschenmenge, die dabei den Händler angreift
Lithographie von Vinzenz Katzler (1823–1882), um 1847 in Wien
Im Vormärz war der Königshof noch klar von der Industrie- und Bürgerstadt Berlin getrennt
Dies lag zum einen an der mangelnden sozialen Durchlässigkeit zwischen den Ständen
Das Berliner Schloss war noch Zentrum einer „militärisch-aristokratischen Exklusivität“
Der Zugang zum höfischen Leben wurde nur den höchsten Köpfen der Berliner Geschäfts- und Bildungsschicht gewährt
Die Mehrheit der Akademiker, Künstler und Schriftsteller war davon jedoch vollständig ausgeschlossen
Da es noch kein voll ausgebautes Kommunikations- und Verkehrsnetz und kein parlamentarisches Mitspracherecht gab, übte das Gericht bis 1848 kaum Einfluss auf die öffentliche Meinung aus.[116] Zudem waren insbesondere König Friedrich Wilhelm IV
und sein Hofstaat nicht dauerhaft in Berlin präsent
Im Frühling hielt sich der Hof bevorzugt im Potsdamer Stadtschloss auf, den Frühsommer verbrachte er oft in Sanssouci, im August und September zog sich der König nach Rügen und ins schlesische Erdmannsdorf zurück, reiste im Herbst zu Truppenmanövern nach Potsdam und verbrachte das Weihnachtsfest Spielzeit im Schloss Charlottenburg.[117] Das Erscheinungsbild Berlins als Wohnstadt trat durch das enorme Wachstum des Stadtgebietes zunehmend in den Hintergrund
Der Zeitgenosse Friedrich Saß kommentierte dies 1846 mit den Zeilen:
“Berlin ist zu groß geworden, als dass Gericht und Bürokratie es vollständig kontrollieren könnten.”[89]
Auch politisch nahmen die Spannungen zwischen Regierung und Hauptstadt nach 1815 zu: Die preußischen Reformer wurden nun durch konservative Berater des Königs ersetzt, die auf eine vorrevolutionäre Staats- und Gesellschaftsordnung hinarbeiteten
Obwohl der Protest in Berlin gegen die Restaurationspolitik eher gering war, sanktionierte die Regierung die nationale und weltoffene Turn- und Studentenbewegung
1819 wurde der Turnplatz Hasenheide geschlossen und ein allgemeines Turnverbot verhängt
Im Zuge der sogenannten „Demagogenverfolgung“ waren insbesondere Berliner Studenten und Professoren von willkürlichen Festnahmen, Hausdurchsuchungen, Spionage und öffentlicher Denunziation betroffen
Zahlreiche Theaterstücke und Veröffentlichungen wurden zensiert oder ganz verboten, Professoren wie Wilhelm Martin Leberecht de Wette verloren ihre Lehrstühle und Theologen wie Friedrich Schleiermacher wurden zur Strafe versetzt
Die Verfolgungshysterie führte schließlich zu einer schleichenden Entfremdung zwischen der Dynastie und der Hauptstadt.[118] Ausdruck politischer und sozialer Unzufriedenheit im Vormärz waren Unruhen wie die Schneiderrevolution 1830, die Feuerwerksrevolution 1835 und die Kartoffelrevolution 1847
Als Folge der Missernte 1846 und der sogenannten Kartoffelfäule gab es war eine kritische Lebensmittelknappheit in Berlin
Im Januar 1847 stiegen die Kartoffelpreise um das Drei- bis Vierfache
Auch die Abschaffung aller Einfuhrzölle für Mehl und Getreide konnte die Preisexplosionen nicht stoppen
Am 21
April 1847 brachen auf dem Gendarmenmarkt Unruhen aus, die mit der Plünderung von Kartoffelständen begannen
Die Unruhen breiteten sich schnell auf weite Teile der Stadt aus
Bäckereien und Metzgereien wurden angegriffen
Dass nicht nur Lebensmittel gestohlen, sondern auch Fenster und Türen eingeschlagen, Geräte und Möbel beschädigt oder mitgenommen und Ladenschilder als Brennholz verwendet wurden, zeigt, dass der Protest sowohl eine „Strafaktion“ als auch eine Hungerrevolte war.[ 119 ] Erst mit Hilfe militärischer Kräfte konnte die Lage am 23
April 1847 wieder unter Kontrolle gebracht werden.[120] Mögliche Entwicklungen wurden nur in kleinsten Kreisen behandelt, zahlreiche „Debattierklubs“ bildeten sich
Revolution von 1848/1849 [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
→ siehe Hauptartikel zur Märzrevolution 1848 in Berlin
Trotz aller Fortschritte konnten die politischen Spannungen nicht gelöst werden
Der Tod von König Friedrich Wilhelm III
und die Thronbesteigung Friedrich Wilhelms IV
änderten an der bestehenden Situation kaum etwas
1844 schlossen sich die erstarkenden Handwerksbetriebe zum Berliner Handwerksverein zusammen und beeinflussten damit auch die politische Bildung des Bürgertums
Außerdem wurde der Bund der Gerechten gegründet
Besonders deutlich wurden die sozialen Probleme in Berlin durch die Nachrichten über den schlesischen Weberaufstand
Eine Missernte und die zunehmende Verfolgung Andersdenkender führten zu ersten Unruhen in der Stadt
Am 18
März 1848 fand eine große Kundgebung statt, an der rund 10.000 Berliner teilnahmen
Die königstreuen Truppen wurden dagegen eingesetzt und nächtliche Barrikadenkämpfe begannen
Bis zum Ende dieser Märzrevolution am 21
März waren 192 Menschen gestorben
Danach gingen die Unruhen jedoch weiter
Am 14
Juni 1848 wurde das Zeughaus gestürmt und geplündert.
Infolge des Aufstands machte der König jedoch mit seiner Proklamation „An meine lieben Berliner“ zahlreiche Zugeständnisse; Vor allem Presse- und Versammlungsfreiheit wurden eingeführt, und in deren Gefolge entstanden die ersten politischen Vereine als Vorläufer späterer Parteien
Ende 1848 wurde ein neuer Magistrat gewählt
Die Wirtschaft war in den vergangenen Jahrzehnten rückläufig gewesen, daher gab es jetzt eine große Zahl von Arbeitslosen
Notbauarbeiten wurden eingeleitet, die zu einem raschen Ausbau des Berliner Wasserstraßennetzes führten
Diese kleinen Verbesserungen hielten jedoch nicht lange an
Im Spätherbst 1848 setzte der König ein neues Kabinett ein, am 10
November rückten wieder preußische Truppen in Berlin ein, am 12
November wurde der Belagerungszustand ausgerufen
Viele Errungenschaften der Revolution waren damit zunichte gemacht.[75] 1849 ermöglichte die Einführung der elektrischen Telegrafie die Gründung der Nachrichtenagentur Wolff’s Telegraph Bureau
Das Kaufhaus Gerson wurde 1849 als Berlins erstes Kaufhaus am Werderschen Markt eröffnet
Plan nach der Stadterweiterung von 1861
Nach einer kurzen Pause wurde im März 1850 eine neue Stadtverfassung und Gemeindeordnung verabschiedet, danach wurden die Presse- und Versammlungsfreiheit abgeschafft, ein neues Dreiklassenwahlrecht eingeführt und die Vollmachten erlassen die Stadträte wurden stark eingeschränkt
Die Rechte des Polizeipräsidenten Carl Ludwig Friedrich von Hinckeldey wurden gestärkt
Während seiner Amtszeit bis 1856 kümmerte er sich aber auch um den Ausbau der städtischen Infrastruktur (insbesondere Stadtreinigung, Wasserwerke, Wasserleitungen, Bau von Bade- und Waschanlagen).[75] 1850 wurde Preußen eine konstitutionelle Monarchie
Die beiden Kammern des preußischen Landtages, das Herrenhaus und das Abgeordnetenhaus, hatten ihren Sitz in Berlin
Die Bauordnung von 1853 begünstigte die Entwicklung von Mietskasernen in den folgenden Jahrzehnten
Eine bedeutende Stadterweiterung erfolgte 1861
Hinzu kamen Wedding mit Gesundbrunnen, Moabit, die Tempelhofer und Schöneberger Vorstadt sowie die Äußere Dorotheenstadt
Mit dem 1852 fertiggestellten Luisenstädter Kanal sollte der neue Stadtteil Friedrich-Wilhelm-Stadt einen attraktiven Freiraum erhalten
Weitere Pläne Lennés für den Berliner Norden folgten 1853
Die 1856 gegründete Berliner Handels-Gesellschaft mit Sitz zwischen Französischer Straße und Behrenstraße war wichtig für die Finanzierung der Industrie
Die 1851 gegründete Disconto-Gesellschaft, lange Zeit eines der größten deutschen Bankunternehmen, zog in ein Gebäude Unter den Linden
In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die Gegend zum führenden Finanzzentrum Deutschlands
1861 wurde Wilhelm I
neuer König
Zu Beginn seiner Regierungszeit gab es Hoffnung auf Liberalisierung
1861 wurde das Stadtgebiet durch die Eingemeindung von Wedding und Moabit sowie der Tempelhofer und Schöneberger Vorstadt erweitert
Das anhaltend schnelle Bevölkerungswachstum in der Stadt führte in dieser Zeit zu großen Problemen
Das Verkehrssystem musste erneuert werden, der Bau der Berliner Ringbahn führte zu besseren Verbindungen zwischen den Berliner Kopfbahnhöfen
Die Königliche Eisenbahndirektion in Berlin war verantwortlich für den weiteren Ausbau der S-Bahnen und damit maßgeblich für die Gestaltung des künftigen Wachstums der Metropolregion
1862 trat der Hobrecht-Plan in Kraft, der die Entwicklung Berlins und seines Umlandes in geordnete Bahnen lenken sollte
Der Bau der Wasserversorgung und Kanalisation, unter maßgeblicher Beteiligung von Rudolf Virchow, schuf wesentliche Voraussetzungen für die moderne Stadt
Im Volkspark Friedrichshain entstand das erste städtische Krankenhaus
Der Neubau des Roten Rathauses wurde 1869 fertiggestellt.
Die Geschichte der Straßenbahn in Berlin begann 1865 mit der Eröffnung der ersten Pferdebahnlinie
Die ABOAG, der größte Betreiber von Pferdebussen in Berlin, wurde 1868 gegründet (Pferdebusse gab es seit 1825)
Die ersten Postbezirke für Berlin wurden 1862 festgelegt
Das Haupttelegrafenamt zwischen Französischer und Jägerstraße wurde 1863 errichtet
Das Rohrpostsystem ging 1865 in Betrieb
Das neue Haupttelegrafenamt wurde zwischen 1910 und 1916 an der Oranienburger Straße errichtet das 1881 fertiggestellte Postamt befindet sich in unmittelbarer Nähe
Für das Hofpostamt wurde bis 1882 ein Neubau errichtet
Steinplatten aus Lausitzer Granit – die sogenannten „Schweinebäuche“ oder „Charlottenburg-Platten“ – waren seit 1862 als Gehwegbelag vorgeschrieben und seither deren Einfassung mit Mosaikpflaster 1873
Die ersten Werbetafeln von Ernst Litfaß wurden 1855 aufgestellt
Im Nordosten entstanden mehrere große Brauereien, wie die Firma Julius Bötzow, die Schultheiss-Brauerei von Richard Roesicke, die Friedrichshöhe-Brauerei von Georg Patzenhofer und Friedrich Goldschmidt, das Böhmische Brauhaus von Armand Knoblauch und andere der Stadt im Besonderen
Das Baumaterial für den Ausbau zur Metropole wurde hauptsächlich aus der Mark Brandenburg bezogen
Kalkstein aus Rüdersdorf, Ziegel aus Glindow und Zehdenick oder Kachelöfen aus Velten wurden über die Wasserwege angeliefert
Die politische Bedeutung Berlins als Hauptstadt Preußens wuchs 1867 mit der Gründung des Norddeutschen Bundes, dessen Reichskanzler der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck wurde, so dass Berlin nun zunächst Hauptstadtfunktionen für nichtpreußische Gebiete innehatte das Deutsche Kaiserreich (1871–1918) [ bearbeiten | Quelle bearbeiten ]
Berlin aus der Vogelperspektive, 1871 Robert Meinhardt (1835–1910): 1871
Tempo der Gründerzeit, Bauarbeiten an der Grenadierstraße (heute: , Bauarbeiten an der Grenadierstraße (heute: Almstadtstraße), 1875
Das Reichstagsgebäude am Ende Ende des 19
Jahrhunderts kam es unter Führung Preußens nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges zur kleindeutschen Lösung, das Deutsche Reich wurde 1871 gegründet, Wilhelm I
wurde Kaiser und Berlin wurde Reichshauptstadt Gefeiert mit einer pompösen Siegesparade in Berlin am 16
Juni 1871
Berlin war inzwischen zu einer Industriestadt mit 800.000 Einwohnern herangewachsen, doch die Infrastruktur konnte mit diesem Wachstum nicht Schritt halten, dem wirtschaftlichen Aufschwung der Gründerzeit folgte durch den Gründerkrach, eine Wirtschaftskrise in der zweiten Hälfte der 1870er Jahre blieb die Entwicklung umstritten.Am 1
Januar 1876 erhielt die Stadt Berlin die Brücken und Straßen per Vertrag vom Staat.1882 wurde die Der sogenannte Kreuzbergbeschluss beschränkte die Baupolizei auf die Gefahrenabwehr, untersagte ihr jedoch die Beeinflussung ästhetischer Aspekte
Berlins schnell wachsende Industrie brachte auch eine starke Arbeiterbewegung hervor.[121] Spätestens nach dem Ende des Sozialistengesetzes 1890 war sie eine der am besten organisierten der Welt
Dazu gehörten die SPD, aber auch zahlreiche Gewerkschaften
Von ihr gingen zahlreiche Streiks, Demonstrationen und Proteste aus, wie die Moabiter Krawalle oder die Wahlrechtskämpfe
Nach der Reichsgründung 1871 bestand Bedarf an repräsentativen Regierungsgebäuden in der Hauptstadt Berlin
Der Reichstag bezog zunächst seinen provisorischen Sitz in der Leipziger Straße
Am Königsplatz wurde 1884 mit dem Bau des neuen Reichstagsgebäudes begonnen
Nach Fertigstellung 1894 entstand am alten Standort zwischen der Leipziger Straße und der heutigen Niederkirchnerstraße ein Gebäudekomplex bestehend aus dem Herrenhaus und dem Landtagsgebäude (1892-1904)
Berliner Börse mit Friedrichsbrücke um 1900
Max von Forckenbeck wurde 1878 zum Bürgermeister gewählt und bekleidete das Amt bis 1892
Der Bau des Zentralvieh- und Schlachthofs von 1876 bis 1883 und der Zentralmarkthalle (1883-1886) fiel in den Dienst Hermann Blankensteins als Berliner Stadtbaurat
Das Wasserwerk Friedrichshagen ging 1893 in Betrieb
Gustav Meyer wurde 1870 zum Gartendirektor von Berlin ernannt (bis 1877) und plante mehrere Parks in Berlin, wie den Volkspark Friedrichshain, den Volkspark Humboldthain, den Treptower Park und den Kleinen Tiergarten
Ludwig Hoffmann wurde 1896 Stadtbaurat in Berlin (bis 1924), er entwarf u.a
das damalige Bürgerhaus und die Stadtbäder in der Oderberger- und Baerwaldstraße sowie viele Schulgebäude und Feuerwachen
Zur Verbesserung der Versorgung der Stadtbevölkerung mit Grünflächen, z
der Körnerpark und der Brixplatz
In dieser Zeit baute die Stadt beispielsweise die Sanatorien in Buch, das Rudolf-Virchow-Krankenhaus und den Osthafen
Der größte Teil der wachsenden Abfallmengen wurde auf dem Wasserweg zur ersten kommunalen Deponie in Spreenhagen transportiert.[122] Bereits in den 1860er Jahren begann die öffentliche Hand, Grundstücke im historischen Stadtzentrum zu kaufen
Die Berliner Altstadt wurde durch den Neubau kommunaler Einrichtungen in ein modernes Stadtzentrum verwandelt.[123] Das Berliner Rathaus wurde zwischen 1860 und 1869 erbaut
Die Hoflaube, eines der ältesten Gebäude der Stadt, wurde 1871 abgerissen
Durch das schnelle Wachstum der Stadt wurde das Rote Rathaus bald zu klein und ein „zweites Rathaus“ benötigt
Von 1902 bis 1911 wurde das damalige Rathaus erbaut
Das Polizeipräsidium wurde zwischen 1886 und 1890 in der Dirksenstraße errichtet
Das zweitgrößte Gebäude Berlins war bei seiner Fertigstellung das zwischen 1896 und 1905 erbaute Amts- und Landgericht in der Neuen Friedrichstraße (heute Littenstraße)
Auch das Städtische Gaswerk zog in ein neues Gebäude Bürogebäude in der Neuen Friedrichstraße
Die Reichsdruckerei wurde 1879 in der Oranienstraße im heutigen Kreuzberg am Rande des damals entstandenen Zeitungsviertels im südlichen Friedrichstadt mit dem Ziel gegründet, amtliche Wertdrucke – wie Banknoten und Briefmarken – zentral für das Deutsche Reich herzustellen
Die Berliner Packetfahrt Gesellschaft war von 1884 bis 1900 in Betrieb
Um den Alexanderplatz besser mit der Friedrichstadt für den Straßenverkehr zu verbinden, durchbrach 1891 die Kaiser-Wilhelm-Straße die Berliner Altstadt (die Idee war bereits im Bebauungsplan von Orth 1873 enthalten)
Die Berliner Stadtbahn wurde zwischen 1875 und 1882 gebaut und folgt teilweise dem Verlauf des alten Wassergrabens
1896 begann der Bau der U- und S-Bahn-Linien, um den stark zunehmenden Verkehr zu bewältigen
Berlin 1912, dargestellt auf einem Gemälde von Paul Hoeniger mit Blick auf den Spittelmarkt
In der Leipziger Straße wurde zwischen 1896 und 1906 ein Kaufhaus Wertheim nach Plänen des Architekten Alfred Messel errichtet und 1907 das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) am Wittenbergplatz eröffnet
Beide gehörten zu den größten Warenhäusern Europas
Das Gebiet um den Kurfürstendamm entwickelte sich zur zweitgrößten Stadt Berlins
Weitere Stadtteile waren das Regierungsviertel Wilhelmstraße, das Bankenviertel, das Zeitungsviertel und das Kleiderviertel
Im Exportviertel Ritterstraße konzentrierten sich Luxusgüter produzierende Betriebe
Die wichtigsten Einkaufsstraßen waren die Friedrichstraße, die Leipziger Straße und Unter den Linden
Zentrum des Fremdenverkehrs war die Kreuzung Friedrichstraße/Unter den Linden mit dem Café Bauer und der Konditorei Kranzler
Die bekanntesten Hotels waren der Kaiserhof, das Bristol, das Adlon und das Esplanade
Das Café des Westens war ein beliebter Treffpunkt für Berliner Künstler des deutschen Impressionismus, wie Max Liebermann und Paul Lincke
1906 wurde die Jahrhundertausstellung deutscher Kunst gezeigt, eine sehr umfangreiche Ausstellung, vor allem der Kunst des gerade vergangenen 19
Jahrhunderts
Die Elektrifizierung der Berliner Innenstadt begann in den 1880er Jahren mit dem Bau des ersten Blockkraftwerks an der Schadowstraße
Die Städtischen Electricitäts-Werke (später: BEWAG) wurden 1884 gegründet, das erste öffentliche Kraftwerk ging 1885 in der Markgrafenstraße in Betrieb
Emil Rathenau gründete 1883 die Deutsche Edison-Gesellschaft für Angewandte Elektrizität, die sich unter dem Namen AEG innerhalb weniger Jahrzehnte zum größten deutschen Industrieunternehmen entwickelte
Bereits 1847 hatte Werner von Siemens die Telegraphen Bau-Anstalt von Siemens & Halske gegründet und 1866 den ersten elektrischen Generator entwickelt
Gemeinsam mit der 1879 gegründeten Technischen Hochschule, dem im selben Jahr gegründeten Elektrotechnischen Verein Berlin und den Berliner Banken als Finanziers entwickelte sich bald die Elektropolis Berlin
Peter Behrens entwarf für die AEG moderne Industriebauten, wie die AEG-Turbinenfabrik von 1909 in Moabit oder das Werk in Wedding
Zwischen Charlottenburg und Spandau entstand mit der Siemensstadt ein ganzer Stadtteil, der von der Elektroindustrie geprägt wurde
Bedeutende Bauwerke der Industriearchitektur wie die Dynamohalle oder in den 1920er Jahren die Schaltanlage von Hans Hertlein wurden dort errichtet
Das Gegenstück dazu war das Werksquartier Oberschöneweide im Südosten, z
mit dem Kabelwerk Oberspree
Die flächendeckende Elektrifizierung erfolgte vor allem in den 1920er und 1930er Jahren
Das 1927 fertiggestellte Kraftwerk Klingenberg versorgte zusammen mit dem 1931 in Betrieb genommenen Kraftwerk West die wachsende Metropole mit elektrischer Energie
1881 stellte Siemens in Lichterfelde die erste elektrisch betriebene Straßenbahn vor
Die erste U-Bahnlinie vom Stralauer Tor zum Potsdamer Platz wurde 1902 eröffnet.[124] Ein weiterer neuer Industriezweig war die chemische Industrie
1864 gründete Ernst Schering eine chemische Fabrik im Wedding, aus der Fusion der Firmen Paul Mendelssohn Bartholdy, Carl Alexander von Martius und Max August Jordan entstand 1873 die Actien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation (Agfa).
Die Physikalisch-Technische Reichsanstalt nahm 1887 ihre Arbeit auf
Ihr erster Präsident war der Physiker Hermann von Helmholtz
Die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, 1911 als Trägerin der in der Grundlagenforschung führenden Kaiser-Wilhelm-Institute gegründet, hat ihren Sitz in Berlin
In Dahlem wurden mehrere Kaiser-Wilhelm-Institute eingerichtet
Das Kaiserliche Patentamt nahm seine Arbeit 1877 in Berlin auf
Nobelpreise wurden an den Berliner Historiker Theodor Mommsen, den Mediziner und Mikrobiologen Robert Koch, den Chemiker Emil Fischer und den Physiker Max Planck verliehen.[125] Die Mechanisch-Technische Versuchsanstalt wurde 1871 als erste der Königlich Preußischen Versuchsanstalten gegründet
1888 wurde die Urania-Gesellschaft gegründet, eine Bildungseinrichtung neuen Typs
Die Hackeschen Höfe sind ein Beispiel für die typische Berliner Mischung aus Wohnen und Arbeiten in der Innenstadt: Kreuzberg, Prenzlauer Berg, Friedrichshain und Wedding) im sog “Wilhelminischer Ring” Mietskasernenbau zur Schaffung billigen Wohnraums für Arbeiter
Diese überfüllten Wohngebiete zeichneten sich durch dichte Bebauung, schlecht beleuchtete Innenhöfe, Kellerwohnungen und fehlende sanitäre Einrichtungen aus, während Industrieanlagen Luftverschmutzung und Lärm verursachten
Ab 1850 entstanden im Südwesten der Stadt, etwa in Lichterfelde, weiträumige und weitläufige Villenkolonien für das wohlhabende Bürgertum, gegen Ende des 19
Jahrhunderts folgten weitere Villenviertel im Westen, etwa Grunewald oder Westend
Diese Flächen wurden hauptsächlich von den Geländegesellschaften (Immobiliengesellschaften) geplant und gebaut
An dieser privat finanzierten Stadtplanung war der Unternehmer Johann Anton Wilhelm von Carstenn maßgeblich beteiligt
Entlang der damals neuen Kaiserstraße, die Lichterfelde mit Charlottenburg verband, entwickelten sich Friedenau und Wilmersdorf (siehe Carstenn-Abbildung) zunächst als Gartenvororte, die sich später zu dichter bebauten bürgerlichen Wohngebieten entwickelten
Die Firma Salomon und Georg Haberland baute das Viertel um den Viktoria-Luise-Platz, das Bayerische Viertel und das Rheinische Viertel um den Rüdesheimer Platz
Mit dem Reichsgenossenschaftsgesetz von 1889 wurde die Gründung von Wohnungsbaugenossenschaften möglich
In den Folgejahren entstanden zahlreiche gemeinnützige Wohnanlagen, beispielsweise nach Entwürfen von Paul Mebes oder Alfred Messel
Ab der Jahrhundertwende entstanden vor der Stadt eine Reihe von Gartenstädten, wie die Baugenossenschaft „Freie Scholle“ in Tegel, die Waldsiedlung Hakenfelde, die
Ein Brauer erzählt: Vom ersten Sud bis zur eigenen Brauerei Update
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